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1. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 464

1910 - Regensburg : Manz
464 Raub b. Kunstschätzen. Der Kirchenstaat bedrängt. Wurmser in Mantua eingeschlossen. Entsakversuche. Eröffnung der Straßen für die Franzosen, Errichtung von Spitälern und 20 Gemälde der herzoglichen Sammlung nach Auswahl französischer Kommissäre. Damit begann Bonapartes Raub von Kunstschätzen. Am 10. Mai erzwingt er bei Lodi den Übergang über die Adda auf der nur 100 m langen Brücke. Die Österreicher wichen und überließen dem Sieger fast ihr ganzes Geschütz. Am 15. Mai zog Bonaparte in Mailand ein und erhob eine Kriegssteuer von 20 Millionen. Tags darauf schloß der Herzog von Modena Waffenstillstand; ihm wurden 10 Millionen und eine Menge von Vorräten und Gemälden abgepreßt. Am 28. und 29. schob er die Armee von Brescia teils gegen Salo vor, um Beaulieu für Tirol fürchten zu machen, teils gegen den Chiese. Der Mincio wird überschritten, Beaulieu geschlagen, Peschiera und Verona besetzt, Mantua eingeschlossen. In Tirol fühlte das Volk, daß seine heiligsten Güter, Religion, Vaterland und Dynastie von einem rnchlosen Feinde bedroht seien, und rüstete zum Widerstand. Damals war es, wo Tirol sich durch ein feierliches Gelübde verpflichtete, alljährlich das Fest des heiligsten Herzens Jesu mit einem Festgottesdienst zu begehen. Der König von Neapel hatte am 18. Oktober 1794 den Krieg an Frankreich erklärt und mußte nun froh sein, daß ein Friede zustande kam. Von dem Direktorium hatte Bouaparte den Auftrag erhalten, dem Papsttum ein Ende zu machen. Der Kirchenstaat zitterte, nur Pius Vi. blieb fest. Drei päpstliche Abgesandte erschienen vor dem Obergeneral in Bologna und vereinbarten einen Waffenstillstand. Das französische Heer sollte im Besitze der Legationen Bologna und Ferrara bleiben, aber Faenza räumen. Die Zitadelle von Ancona wurde mit Artillerie, Munition und Lebensmitteln übergeben. Rom blieb dem Papste; aber er mußte 100 Gemälde, Büsten, Vasen und Statuen nach der Auswahl der Bevollmächtigten des Direktoriums, besonders die eherne Büste des Junius Brutns und die Marmorbüste des Markus Brutus übergeben, 21 Millionen Livres zahlen und den Franzosen den Durchmarsch gestatten. Am 3. August wird Quos-danowich bei Louato und Desenzano zum Rückzug gezwungen; am 5. wird Wurmser, ein Elsässer, bei Castiglione zurückgeworfen und nach dem Siege von Ealliano (4. September) Trient besetzt. Am 12. und 13. September erreicht Wurmser Mantua und zersprengt die Blockade, wird aber am 15. in die Festung hineingeworfen und mit etwa 30,000 Mann eingeschlossen. Mit seltener Zähigkeit wiederholten die Österreicher nun schon zum drittenmal den Versuch, Mautua zu eutsetzen. Alvinzi erreicht am 8. November Vicenza und trifft, während Bonaparte in Verona die Entwicklung der Ereignisse abwartet, bei Ealdiero knapp vor Verona ein. Bonaparte greift ihn am 12. an; allein der Offensivstoß mißlingt. So kamen der 16. und 17. November, die berühmten Tage der Schlacht bei Arcole. Dieses Dorf mußte genommen werden. Das Vorrücken am Flusse Alpone war aber sehr gefährlich. Da erfaßte Augereau, um seine Krieger, die nicht voran wollten, anzufeuern, eine Fahne und marschierte einige Schritte auf dem Damm voraus; aber niemand folgte ihm. Nun kam Bonaparte mit seinem Stabe und stellte sich selbst an die Spitze der Kolonne. Diesmal setzte sie sich in Bewegung. Aber ein Jnsanterieofsizier, de Muiron, hielt den Obergeneral fest und rief ihm zu: „Mein General! Sie werden sich töten lassen, und dann sind wir verloren; gehen Sie nicht weiter! Dieser Platz ist nicht für Sie." Die Kolonne geriet in Unordnung und zog sich so rasch zurück, daß Bonaparte über den Hansen geworfen wurde und in einen mit Wasser gefüllten Kanal fiel. Ludwig Bonaparte und Marmont zogen ihn aus feiner gefährlichen Sage. Der Kampf blieb an diesem Tage unentschieden. Am 17. zwingt Bonaparte Alvinczi, feine Stellung aufzugeben, aber Davidovich greift Rivoli an und wirft Vaubois zurück; doch kam der Erfolg um zwei Tage zu spät. Am 14. Januar 1797
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