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1. Die deutsche Urzeit - S. 8

1905 - Gotha : Thienemann
- 8 — Kaiser Mark Aurel gegen die Markomannen an der Donau kämpften, und bildeten sie dann auf der noch heute auf der Piazza Colonna zu Rom stehenden Mark ns faule ab. So waren bereits in den Jahrhunderten vor der ersten westgermanischen Wanderung die drei wichtigsten Bestandteile des Hanfes herausgebildet, die Herdstelle, das Umfaffuugsgewände mit der Tür und das Dach mit dem Rauchloch. Es waren die Elemente der künftigen Entwickelung des Wohnhauses. Jedes Haus bildete nur einen Raum. Das Baumaterial war ausschließlich Holz, das Werkzeug iu ältester Zeit das Steinbeil, später das Bronze beil. Daß das Steinbeil besser arbeitet, als wir heutigen Menschen vermuten, hat man durch Versuche dargetau. Man vermochte auf Bornholm mit einer Feuersteinaxt in 9| Stunden ohne Am schärfen 26 Föhren von je 20 cm Durchmesser zu fällen. (Nach Stephani.) 5. Wirtschaftliche Grundbegriffe. Unsre Vorfahren wollten leben, en)ueiett, ihren Hunger stillen, ihren Durst löschen, ihren frierenden Setb erwärmen. Doch der Hunger tut weh, und der Durst brennt; den Menschen quält ein Verlangen, den durch Mangel hervorgerufenen Schmerz zu beseitigen. Der Mensch hat also ein schmerzhaftes G efühl des Mangels, verbunden mit dem Streben, den Mangel zu beseitigen. Wir nennen Gefühl und Streben zusammen ein Bedürfnis. Und da die Bedürfnisse des Hungers, des Durstes und der Kleidung befriedigt werden müssen, wenn der Mensch dasein oder existieren will, so heißen sie Daseins- oder Eristenz-bedürfnisse. Der Nomade stillte seinen Hunger mit ein wenig Gerste und mit dem Fleisch der Rinder, Schafe und Ziegen; er löschte seinen Durst mit ihrer Milch und deckte seinen frierenden Körper mit ihren Fellen. Gerste, Fleisch, Milch und Felle waren also die Mittel, seine Bedürfnisse zu befriedigen. Mittel, die geeignet sind, unsre Bedürfnisse zu befriedigen, heißen Güter. Wollte der Nomade diese Güter für sich und die Seinen erlangen, so mußte er das Korn in die Erde streuen, die Herden zur guten Weide treiben und vor Raubtieren und Räubern beschützen. Er mußte feine Kräfte anstrengen. Die Anstrengung der Kräfte mit dem Zweck, die zur Befriedigung uufrer Bedürfnisse nötigen Güter zu gewinnen, nennen wir Arbeit. Unsre Vorfahren weideten nicht einzeln, sondern gemeinsam, in Hundert-schäften. Jede Hundertschaft bildete eine Weidegenossenschaft. Alle in der Hundertschaft vorhandenen Arbeitskräfte wurden vereinigt, um die für die Erhaltung der gesamten Hundertschaft erforderlichen Güter zu gewinnen. Jede Weidegenossenschaft war also eine Arbeitsgenossenschaft oder Arbeitsgemeinschaft. Und doch war die Arbeit der Männer nicht völlig gleich. Das Bieh mußte nach Alter, Gattung und Gebrauch in kleinere Herden getrennt und in die Weidegebiete zerstreut werden; mit den Tieren zerstreuten sich die Hirten. Die erforderliche Arbeit mußte demnach räumlich geteilt werden, obwohl sie der Art nach gleich war. Wer aber bestimmte, welche Männer das fern dem Lager weidende Jungvieh, welche das nahe grasende Melkvieh hüten sollten? Wer übernahm die Aufsicht darüber, ob alle Hirten
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