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1. Karten und Skizzen aus der Geschichte des Mittelalters - S. uncounted

1896 - Düsseldorf : Bagel
Der Übergang zur Neueren Zeit. Die Entdeckung Amerikas. Der Seeweg nach Ostindien. Der Übergang zur Neueren Zeit. Unter den Ereignissen, die der Reformation vorangehen und die Neuere Zeit herbeiführen, sind viele so bedeutend, dafs eine völlige Verschiebung der Machtverhältnisse dadurch veranlaßt wird. Es kommen dabei in Betracht Erfindungen, Eroberungen und Entdeckungen. 1330 Die Erfindung des Schiefspulvers mehrt die Stärke der Territorialherren und mindert die des Adels. In der offenen Schlacht bricht sich der Angriff der Ritter an den speerbewaffneten Landsknechten der Fürsten, und selbst die Verteidigung auch der stärksten Burgen wird durch die schweren Geschütze der Fürsten unmöglich gemacht. 1440 Die Erfindung des Buchdrucks (und des billigen Linnenpapiers) verallgemeinert das Wissen. Es gewinnen namentlich die dem weltlichen Stande angehörenden Gelehrten an den Universitäten; es verlieren dagegen an Geltung die Geistlichen, die bisherigen Träger der Kunst und Wissenschaft. ' 1453 Die Eroberung Konstantinopels und die Ausbreitung der türkischen Macht versperrt die alten Wege nach Indien und entzieht der Kultur den S.-Osten Europas. Infolge davon wird der Schwerpunkt des Handels, sowie die Kenntnis der griechischen Sprache westwärts verschoben. 1492 Die Eroberung Granadas verdrängt den Islam aus Spanien und mehrt den Unternehmungsgeist dieses (jetzt geeinigten) Landes für seinen Glauben und für seine Gröfse. 1492 Die Entdeckung Amerikas (begünstigt durch die Ei'findung des Kompasses) macht Spanien groß und reich. Dasselbe gilt von 1498 der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien für Portugal. Der Schwerpunkt Europas wird an den Atlantischen Ozean verlegt. Geschäftliche Spekulation und wissenschaftliches Denken werden mächtig angeregt. Noch wichtiger aber und bezeichnender ist die Verschie-bung der Machtverhältnisse von Frankreich und Deutschland. 1493 Fvanlii-eieh ist einig, da alle gröfseren Lehen mit Ausnahme von Flandern an die Krone gefallen sind; sein National-gcfühl ist durch die erfolgreichen Kriege gegen England noch lebhafter geworden, ein erbliches, starkes Königtum stützt sich auf die wirtschaftlich immer mehr auf blühenden Städte, und dieser ganzen Entwicklung steht die Kirche, trotzdem sie der „gallikanischen Kirche“ eine gröfsere Selbständigkeit hat zugestehen müssen (1438), freundlich zur Seite. In Deutschland, für dessen Zusammenschluß die gewählten Kaiser kaum noch Interesse zeigen, (1466 wird Preußen verloren, 1459 Holstein an Dänemark, 1499 die Schweiz) geht die politische Macht auf die einzelnen Landesherren über. Unzufriedenheit des verarmenden Adels und des gedrückten Bauernstandes. Später auch Rückgang der Städte. Die Kaiser suchen einseitig, ohne Rücksicht auf Deutschlands Interessen, die Hausmachi; «lurch einträgliche Heiraten zu mehren. So gewinnen sio Burgund, hernach Spanien und seine Kolonien. Dadurch aber wird die Habsburger Politik nicht blofs undeutseli, Lissa I 1 Besitztum der franz. Könige 987 15 J 2, Grana Hamburg Stettin -Madeira . .. Die 10 Kreise Deutschlands 1512 1419 ; Bremen I’.Santo Berlin Ormus Eanaham t. Salvador) (.anar. 1 Frankreich schliefst sich zusammen Deutschland fällt auseinander. G. Bo Breslau Opvarcmsc Görlitz 0 uerque 1515) Goa uiigua ^jantwerpen antiago Hisnaniola Haiti ädeloupe ana-liälante Y' /attich ^ nica at Je bjjomiri r K a n §) Mexiko o Tlascala F raukfu Rouen ränk. Reims T \ N o l S C $ Regensbur. r"' To ruxillo Honduras Trinidad Äquator acia Sä Melinde 3. Heise Cumana co sibar o fa München I « rjcv Dijon Nantes Osgratz Basel Besaiveo <£•/ O Bern öster Cha'rolles Triest Mailand o Die Entdeckung Amerikas. Bomeaux Cap d. g. Hoff viernon ; Nizza oulouse _ xy v ° Siena sondern auch für Frankreich geradezu herausfordernd. Daher Frankreichs Kämpfe gegen das umklammernde Habsburg und sein Bestreben nach Ausdehnung im Osten. Der Verfall des deutschen Reiches ergiebt sich auch daraus, dafs der mit allen glänzenden Eigenschaften ausgestattete Maximilian nicht mehr für dasselbe erreicht als 1495 die Beschlüsse des Wormser Reichstages: 1. Ewiger Landfriede. 2. Reichskammergericht. (Höchste Rechtsinstanz.) 3. Reichssteuer. (Dieser gemeine Pfennig, von dem die Richter und die Krieger bezahlt werden sollten, kam bald gar nicht mehr ein. Die Schweizer schieden seinetwegen aus dem Reiche.) 4. u. 5. Reichsregiment und Reichsheer wurden nur geplant. Ein Beschlufs kam darüber nicht zustande. Zur Durchführung der Wormser Beschlüsse wird endlich 1512 in Köln das Reich in 10 Kreise geteilt, deren Hauptleute den Landfrieden sichern sollen. Und doch sind auch sie den starken Territorialgewalten gegenüber nahezu machtlos. So befinden sich in dem kleineren kurrheinischen Kreise 4 unabhängige Kurfürsten und in dem obenheinisehen Kreise 7 geist liehe und 2 weltliche Territorien, die ebenfalls sich selbständig fühlen und unabhängig sein wollen. Demnach lebte das deutsche Volk nicht mehr als Ganzes, sondern nur noch in seinen Teilen weiter. 1517 Dazu kam als letztes trennendes Ereignis die Reformation. A. Die Schriften des Florentiner Astronomen Toscanelli über die Kugelgestalt der Eide regten den Genueser Columbus an, Indien aut westlichem Wege zu suchen. — Die Mittel zur Ausführung gewählte Isabella von Castilien, als 1492 die Eroberung Granadas ihr den Mut dazu gegeben hatte. 1492 Auf der ersten Reise werden die großen Antillen gefunden: Cuba und Haiti mit der grofsartigen Vegetation und den eigenartigen Menschen. 1493/96 Zweite Reise: Kleine Antillen, auch Jamaika. (Aufserordentliche Fruchtbarkeit. Menschenfressende Kariben.) 1498/1500 Dritte Reise: Die Orinokomtindung entdeckt. (Also ausgedehntes Hinterland vorhanden; man hatte demnach nicht blofs gröfsere und kleinere Inseln gefunden.) 1502/4 Die vierte Reise führte zum festen Lande von Mittelamerika und erwies, dafs eine Durchfahrt nach Westen unmöglich sei. C. Den Namen erhielt der neue Kontinent nach dem Florentiner Amerigo Vespucci, der bis 1512 Amerika wiederholt aufsuchte und beschrieb. In rascher Folge werden nunmehr von dem lebhaft angeregten Europa die Entdeckungen vervollständigt. 1513 Balboa entdeckt bei Panama die Südsee. Demnach war Amerika ein besonderer Kontinent und nicht blofs ein im Westen gefundenes Indien. 1516 Solis glaubt in der breiten Laplatamündung das Südende Amerikas erreicht zu haben. 1519 Magelhaens umfährt Südamerika; seine Leute vollbringen die erste Weltumsegelung. — F. Cortez unterwirft das reich entwickelte Mexiko. (Kultur ohne die Zwischenstufen der Viehzucht und des Ackerbaues!) 1531 Fr. Pizarro gewinnt das goldreiche Peru. — Immer widerwärtiger entwickelt sich die Gier der Spanier nach Gold und Silber. 1535 Almagro findet von Lima aus, welches an Stelle Cuzkos Hauptstadt geworden, das Land Chili. — Orellana fährt nach dem „Goldlande“ (Eldorado) und gelangt auf dem Napo und dem „Amazonen- strom“ quer durch Südamerika. Es folgen Entdeckungen im nördlichen Mexiko (Cortez findet 1533 die Halbinsel Californien), an der Ostseite Nordamerikas (Cabot) und an vielen ändern Stellen der Neuen Welt. Jagd nach dem Golde. In den Silberminen und Zuckerplantagen Ausbeutung der Indianer, die der Arbeit nicht gewachsen sind; daher der Negerhandel. (Las Casas) Der Seeweg nach Ostindien. Die Portugiesen, deren Unternehmungsgeist besonders durch den Infanten Heinrich den Seefahrer gefördert wurde, nehmen 1415 Ceüta, 1419 Porto Santo und Madeira (Zucker- und Weinpflanzungen), wagen sich dann 1456 über das stürmische Cap Bojador hinaus an der sandigen Küste entlang bis zum Cap Verde, wo sie trotz der zunehmenden Wärme reiche Vegetation und die 1442 zuerst in Lissabon gezeigten, krauswolligen Neger finden. Der Goldstaub an der Küste Sierra-Leone reizt weiter zu fahren, doch bringt der Tod Heinrichs des Seefahrers (1460) eine kurze Pause in die Entdeckungen. 1471 fährt man ohne Verluste über den gefürchteten Äquator und umschifft I486 endlich das Cap der Guten Hoffnung. Die Erfolge der Spanier im Westen treiben 1498 zur Ausdehnung; der (Küsten-) Fahrten nach Indien. So wagt sich auch Yasco de Gaina von Melinde aus unter der Hülfe des Monsumwindes nach Calicut und erreicht damit das gesuchte Land. Hernach entsteht trotz des Neides der Mohammedaner unter Almeida und Albuquerque (Goa) das große Indisch-portugiesische Reich, das den Handel, namentlich in Gewürzen, von dem persischen Meerbusen bis nach Malakka und den Molukken an Portugal bringt. Da Cabral auf dem Wege nach Indien 1500 Brasilien entdeckt und Portugal somit Anteil an den amerikanischen Entdeckungen hatte, setzt der Papst Alexander Vi. als westliche Grenze der Portugiesen - Herrschaft die Mittagslinie fest, die 370 Meilen westlich vom Cap Verde durch die Mündung des Amazonenstromes geht.
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