Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 1 - S. 15

1883 - Leipzig : Engelmann
H. 13. Morgenländische Völker. 15 geschieden. Es bildet die Kerngestalt Asiens, um die sich das Tiefland in fünf Hauptgruppen anschließt, zwischen welchen sich wieder mehrere kleinere vom großen Hochlande durch Gebirge getrennte und größtenteils als Halbinseln weit ins Meer hervortretende Hochländer erheben. Unter diesen sind die arabisch-syrische und die vorderindische Halbinsel am bedeutendsten. Die Gebirge Asiens, die den Süd-, Nord- und Oftrand des mittleren Hochlandes bilden, gruppiren sich um folgende Hauptsysteme: 1. Das ganz K l e i n - A s i e n in zwei Richtungen durchziehende Taurus gebirge mit dem mythenreichen Ararat. 2. Das bei den Alten unbestimmt und weit gedachte I m a u sgebirge, als dessen östliche Fortsetzung der Himalaya (Emodi-Berge) mit den Ursitzen der Menschheit in seinen an Hausthieren, Getreide, Gartenfrüchten und Obst reichen Abhängen, und als westliche der seit Alexanders Eroberungszug unter dem Namen desindischenkaukasus bekannte Paropamisus (Hindukhu-Gebirge) angesehen ward. 3. Das Hochgebirge des Altai mit seinen Fortsetzungen nach Osten (Daurischeberge) und nach Westen (Muztag, Thian-Schangebirge). 4. Die qus der Grenzscheide von Asien und Europa im Nordosten des kaspischen Meeres sich hinziehenden Hyperbolischen Berge (Ural). 5. Der hohe, mit ewigem Schnee bedeckte Kaukasus zwischen dem kaspischen und schwarzen Meere. 6. Das Khingkan-Gebirge, wodurch das chinesische Tiefland von dem großen Hochlande getrennt wird. „In Asien," urtheilt der erfahrungsreiche Grieche Hippo krates, „gedeiht Alles weil schöner und größer; das Land ist milder als ein anderes, und die Völker sind sanfter und kräftiger, die Thiere wohlgenährt und fruchtbar, die Menschen voll, schön und groß, an Gestalt und Zügen wenig verschieden, an Sitten friedlicher und weniger streitbar als die Europäer; denn der Himmel ist gleichmäßiger und meidet die Gegensätze; häufiger Luftwechsel aber regt die Leidenschaften der Menschen auf und macht sie unbeständiger." — Nur der Süden und Westen Asiens, wo Culturstaaten mit fortschreitender Bildung und wechselnden Staatsformen sich entwickelten, Indien, Medien und fersten, die Staaten in Mesopotamien, Syrien, Klein-Asien u. a. sind Gegenstand der Geschichte; das stabile Chinesenreich im Osten dagegen und der von wandernden Nomadenstämmen (Skythen) bevölkerte Norden, wo nur Zustände von längerer oder kürzerer Dauer, theils wie in China, mit einem Anstrich äußerer Civilisation, theils, wie bei den Skythen und Sarmaten, in der nackten ursprünglichen Rohheit sich den Blicken des Forschers darbieten, haben keine Geschichte. Die Bewohner Aegyptens, obwohl zu Afrika gehörend, werden vermöge ihrer aus Asien stammenden oder doch damit verwandten Cultur und Einrichtungen den morgenländischen Völkern beigezählt. I. Die Halbinsel Klein-Asien war von verschiedenen Völkerschaften thrakischen, syrischen phönizischen und unbekannten Ursprungs bewohnt und an ihren bret Küsten mit griechischen Colonien überbeckt, beten Gebiet sich oft weit ins Land hinein erstreckte und die großen Einfluß auf den Bilbnngsgang und die Lebenseinrichtungen der Urbewohner übten. Ihre weltgeschichtliche Bebeutung liegt in der vermittelnben Stellung zwischen Hochasien und Europa und bet gegenseitigen Verpflanzung der Cultur. Das an Buchten und Vorgebirgen reiche, von Flüssen und toalbtiebeckten Bergen butchschnittene Land mit einem schönen gemäßigten Klima war für Handel und Schiffahrt sehr geeignet und an Ziegen- und ©chafheerben, wie an Probucten aller Art (©etreibe, Wein, Oel, Sübfrüchten, Rauchwerk, Wolle, Marmor und Metallen) reich und fruchtbar. — Das Hauptgebirg ist der weitverzweigte Taurus, von dem sich zwei nörbliche Arme, bet eine an die Sübküste des schwarzen Meeres bis nach Kolchis, der anbete butch Armenien längs der Sübostküste des kaspischen Meeres ausbehnen, inbeß ein {üblicher Arm butch Kilikien („kilikische Pässe^ nach dem Euphrat zu läuft und jenseit des Tigris unter verschobenen Namen sich butch Mebien, Parthien, Gebrosien u. a. L. erstreckt. Zu den bebeutenbsten Höhen dieser Gebirgsketten mit fchneebebeceten Gipfeln, unter benen sich grüne Alpenweiden und schöne Wälder von Eichen, Fichten und Platanen bis in die fruchtbaren Thäler nieberziehen, gehören in Klein-Asien der Iba, der Olympo s, bet metallreiche Siptzlos, bet Tmolos, M esso-gisu.a. Hauptflüffe sinb: 1) Zum Waffergebiet des schwarzen Meer es (Pontos Euxinos): Phasis, Halys, Parthenios und Sangarios; 2) des Marmo rmeers (Propontis): Rhyndakos (Lueullus' Sieg über Mithribates 73v. Chr.), Granites. Diese nordwärts gewendeten Flüsse ,durchlaufen in der Mitte des Laubes theils hohe felsige Gebiete, theils öbe und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer