Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 22

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 22 — Auch das Land Brandenburg war entsetzlich verheert. Zwei Drittel der Dörfer lagen in Schutt und Asche, und auf den Feldern, die früher des Landmannes fleißige Hand bebaut hatte, wucherten Unkraut und Dorngestrüpp. Heimatlos und elend irrten viele Bewohner umher. Berlin, die heutige Millionenstadt, zählte nur noch dreihundert Bürger, die in baufälligen Häusern wohnten und vor Armut nicht wußten, wovon sie leben sollten. Das kurfürstliche Schloß war in Verfall, und der Hof weilte flüchtig in dem fernen Königsberg. Gesetz und Ordnung regierten nicht mehr; der Staat schien verloren. Aber der neue, jugendfrische Herrscher verzagte nicht. Alsbald schloß er Frieden mit den Schweden, und es gelang ihm, sein Land wenigstens von den schlimmsten Plagen zu befreien. Doch erst nach 1 mehreren Jahren fand der schreckliche Krieg durch den West- ° Mischen Frieden ein Ende.>) Der Kurfürst erhielt einen Teil von Pommern, das ihm von Rechts wegen ganz zukam, und andere Gebiete als neuen Besitz. 4. Das stehende Heer. Um den Frieden in seinem erschöpften Lande mit starker Hand schirmen zu können, war Friedrich Wilhelm vor allem darauf bedacht, ein eigenes stehendes, d. h. ständiges Heer zu schaffen. Bis dahin hatte man nämlich immer nur im Falle der Not Söldner angeworben. Aber diese fremden Menschen, die bloß des Geldes wegen dienten, waren ein zuchtloses Volk. Sie kannten keine Anhänglichkeit an ihren Kriegsherrn und verübten gegen die Bewohner, die sie doch schützen sollten, die ärgsten Greueltaten. Wenn ihnen einmal der Sold nicht pünktlich gezahlt wurde, so fingen sie an zu rauben, was sie bekommen konnten. Nach ihrer Entlassung aber taten sie sich wohl in Haufen zusammen und hausten im Lande ärger als Räuber. So konnte es nicht weitergehen. Mit großen Kosten bildete sich der Kurfürst daher stehende Truppen aus Landeskindern, die er sorgfältig ausbildete und in Treue und Gehorsam erzog. Die Reiter waren Dragoner, die auch zu Fuß kämpften. Die Stärke dieses ersten stehenden Heeres von Brandenburg-Preußeu brachte er schließlich auf 28 000 Mann. 5. Die Schlacht bei Warschau. Einige Jahre nach dem Dreißigjährigen Kriege brach ein blutiger Streit zwischen den Königen von Schweden und Polen aus. Friedrich Wilhelm wollte sich nicht einmischen, aber der mächtige Schwedenkönig, der von Hause aus ein deutscher Prinz war, fiel in sein Herzogtum Preußen ein und zwang ihn dadurch, sich mit ihm zu verbünden. J) Gedicht: Greif, „Die Friedenseiche.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer