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1. Das Alterthum - S. 273

1876 - Berlin : Weidmann
Rom der Imperatoren. 273 der Quirinalis mit seinen Thermen und Gärten. In den Thälern aber, zwischen den altberühmten Hügeln, quoll dichtgedrängt mit ihren sechsstöckigen Gebäuden die an anderthalb Millionen Einwohner zählende riesige Stadt, deren ganze Pracht hier in gedrängter Schönheit um den alten historischen Kern Roms sich concentrirte. An das Forum Romanum schloss sich die Reihe der Kaiserfora, das des Caesar, Augustus, Nerva, Traianus, letzteres das wunderbarste an Schönheit1), mit der Traiansäule der Reiterstatue des Kaisers, mit den Bildsäulen der Philosophen, Dichter und Redner und mit seinen öffentlichen Bibliotheken. Betrat man alsdann die nach Norden aus der Stadt führende, mit Triumphbögen geschmückte Via lata oder Via Flaminia, so breitete sich links von ihr zur Tiber hin der Campus Martius aus, der alte Tummelplatz der Bevölkerung Roms2), auf dem zertreut die Bauwerke der republikanischen Zeit, der Circus Flaminius, das Theater des Pompeius neben den Werken der Kaiserzeit, dem Pantheon des Agrippa, dem Theater und den Thermen des Marcellus, der Säule des Marc Aurel, dem Stadium des Domitianus, dem Mausoleum des Augustus lagen, welchem letzteren auf dem rechten Tiberufer, am Fuss des gartenreichen Vatican, die Mol es Hadriani (jetzt die Engelsburg), gleichfalls ein riesiges Kaisergrab, entsprach. Rechts von der Via Flaminia, den Qnirinalis und den Mons Pincius hinauf, lagen Lustorte und Bäder, so die Gärten des Sallust, später die Thermen Diocletians und Constantins. Auch die Kaiser der folgenden sinkenden Zeit schmückten noch, wenngleich seltener, die Stadt. Mit ihren unzähligen Standbildern schien diese ein zweites Volk von Marmor in sich zu fassen3). Aurelian umgab sie, tausend Jahre nach ihrer Gründung, mit einer gewaltigen Mauer, die zum Theil noch heute steht. Noch zur Zeit der beginnenden Völkerwanderung konnte „die goldene und ewige Roma“ von einem der späteren Rhetoren ein „über jedes Wort erhabenes Meer der Schönheit“ genannt werden4). § 194. Rückblicke und Resultate. Wenn man Glanz und Grösse, Frieden und Weltverkehr, materielles Gedeihen und Gemessen und endlich auch eine möglichst gleichmässig und allgemein verbreitete Bildung als Merkmal glücklicher Zeiten der Weltgeschichte annehmen will: so ist ohne Zweifel *) Amm. Marcell. Xvi, 14. 2) der Haupttheil des heutigen Roms. 3) Cas- siodor. epist Vii, 15. Viii, 13. <) Inclyta ac celebris Roma immensum est atque omni oratione maius pelagus pulchritudinis. Nach Themist. Orat. 13 m 13inff iad' Vgl Aristides' Encom- Rom. Claudian, de laud. Stilich. Müller, Abriss. I. 2. Auflage. 13
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