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1. Die neuere Zeit - S. 246

1872 - Paderborn : Schöningh
246 ziehn und fiel, als die Stadt von Holländern und Dänen genommen wurde, nach tapferer Gegenwehr (31. Mai 1810). Elf seiner Offiziere geriethen in Gefangenschaft und wurden auf Napoleons Befehl zu Wesel als „Räuber1 erschossen. — Der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig, der Sohn des bei Auerstädt tödlich verwundeten Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig, sammelte von Oesterreich unterstützt in Böhmen eine Schaar Husaren, „die schwarze Legion“, mit der er während des österreichjßchen Krieges das mit Frankreich verbündete Sachsen durchstreifte und siegreich in Franken vordrang. Da er nach dem Abschlüsse des Waffenstillstandes zu Znaym von Oesterreich keine Unterstützung mehr gewärtigen konnte, und er sich in Deutschland nicht mehr sicher hielt, weil er sich nicht als österreichischer General in die Kapitulation aufnehmen lassen wollte, so beschloss er sich nach England als dem letzten Hort der Freiheit durchzuschlagen. Daher zog er in sein Braunschweigisches Erbland, um die Ansprüche auf seinen ihm von Napoleon entrissenen Besitz zu erneuern, besiegte hier ein französisches Heer (bei Oelper un-weit Braunschweig) und gelangte glücklich nach Elsfleth im Oldenburgischen, wo ihn englische Schiffe aufnahmen, die ihn mit seiner todesmuthigen Schaar über Helgoland nach England brachten, Aug. 1810. Napoleon auf der Höhe seiner Macht. §. 61. Je ausgedehnter und gefestigter dem Kaiser seine Herrschaft erschien, desto mehr vermisste er einen Leibeserben, dem er das glänzende Reich hinterlassen könne. Daher liess er während der Unterhandlungen über den Wiener Frieden um die Hand der Tochter Franz’ Ii., Marie Luise, anhalten. Auf Grund eines bei der Trauung begangenen Formfehlers löste er die Ehe mit seiner Gemahlin Josephine und vermählte sich mit der österreichischen Prinzessin, indem er durch die Verbindung mit diesem erlauchten Herrscherhaus« seiner Dynastie einen neuen Glanz verleihen wollte, März 1810. Da der Papst seine Zustimmung zu der Trennung der ersten Ehe verweigerte, so nahm Napoleon jetzt um so weniger Anstand von Rom förmlich Besitz zu nehmen, welches er zur zweiten Hauptstadt seines Reiches erklärte. Ja als er von seiner zweiten Gemahlin einen Sohn erhielt, gab er diesem den stolzen Titel eines Königs von Rom. Die Grenzen Frankreichs wurden auch im Frieden weiter nach Westen ausgedehnt. Holland, dessen König Ludwig sich gegen seinen kaiserlichen Bruder nicht gefügig genug bewies, wurde, da es eine blosse Anschwemmung französischer Flüsse sei, mit dem Kaiserreich vereinigt. Auch Oldenburg wurde, um die ganze
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