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1. Handbuch der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 266

1894 - Breslau : Goerlich
Morgen bis zum Abende int Dienste des Staates arbeitete; daher herrschten Ehrfurcht und Begeisterung für den König, wenn auch seine Maßnahmen nicht immer gebilligt wurden. Das Beispiel von Sittenreinheit und Frömmigkeit, das Friedrich Wilhelm I., von Pflichttreue, das Friedrich Ii. gab, erhielten im Volke einen gesunden Kern, wenn auch am Ende des vorigen und Anfange unseres Jahrhunderts Unglaube und Sitteulosigkeit vielfach Eingang gefunden hatten. In Frankreich stand der Herrscher dem Volke ganz fremd gegenüber; vom Throne ging das verderbliche Beispiel der Sittenlosigkeit, des Müßigganges und der Schwelgerei aus und verderbte immer weitere Volkskreise. Anwendung. Welche guten Folgen hat die französische Revolution gehabt? — Welche schlimmen Folgen hatte sie für Frankreich? (Not und Elend; Tod von einer halben Million Menschen; neue Staatsumwalzuugeu, da kein Herrschergeschlecht sich dauernd befestigen konnte.) (Welche Stellen aus Schillers „Glocke" beziehen sich aus die französische Revolution?) Welche Früchte ernteten Bourbonen und Hohenzollern von ihren Thaten? Ii. Die zweite und dritte Teilung Polens (1793 und 1795). Preußen hatte sich schon durch den Frieden zu Basel vom Kampfe gegen Frankreich zurückgezogen. Der Grund dafür lag teilweise in den Verhältnissen, welche sich im Osten Europas entwickelten. 1. Die zweite Teilung Polens. Im polnischen Reiche war nach der ersten Teilung der Einfluß Rußlands übermächtig geblieben; der polnische König war der ergebene Diener der russischen Kaiserin. Als jedoch die Russen (1789 und 1790) in der Türkei Krieg führten, versuchten die Polen, ihr Reich unabhängig und stark zu machen. Sie entwarfen eine neue Verfassung, in welcher viele Mißstände ausgehoben wurden. Aber viele Große des Landes waren mit dieser Verbesserung nicht einverstanden, und Rußland ließ sein Heer, das aus der Türkei zurückgekehrt war, in Polen einrücken, um die alte Verfassung wiederherzustellen. Da erhob sich ein Teil des Volkes unter Koscinszkos Führung zum Kampfe gegen Rußland und widerstand anfangs der russischen Übermacht. Allein im polnischen Heere entstand Uneinigkeit, und das schwer bedrückte Landvolk blieb teilnahmslos. Daher wurde das polnische Heer besiegt, die alte Verfassung mit ihren Mängeln wieder hergestellt, und schließlich mußte Polen einen großen Teil seines Gebietes an Preußen und Rußland abtreten. Preußen erhielt Danzig, Thorn, die Landschaften Posen, Gnesen, Kalisch und einige Teile von Großpolen; im ganzen etwa 1000 Quadratmeilen mit 1 Million Einwohner. 2. Die dritte Teilung Polens. Unter Koscinszkos Führung versuchten die Polen noch einmal, ihrem Lande die Freiheit und eine bessere Verfassung wiederzugeben. Sie errangen anfangs einige Vorteile über die Russen und Preußen, wurden aber dann von der Übermacht besiegt. Um künftigen Unruhen vorzubeugeu, beschlossen Rußland, Österreich und Preußen, die Republik Polen ganz zu teilen. Österreich erhielt etwa 800 Quadratmeilen mit Krakau, Preußen das Land links der
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