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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 401

1874 - Mainz : Kunze
Die Th ierwelt. 401 an Umfang und Masse zu, ja hier finden sich in den Cetaceen die Riesenformen der Erde. Grönland hat gegenwärtig nur 7 Species von Säugethieren, 14 von Land' vögeln, 4 von Flußfischen und 10 von Insekten; uach dem Aeqnator zu mehren sich sowol die Species als die Individuen innerhalb derselben; und in gleicher Weise nehmen auch Größe und Pracht der Entwicklung zu. Elephant, Löwe und das ganze Geschlecht der reißenden Katzen, Giraffe, Strauß, Papageien, Boa, Krokodil, Riesen- schildkröteman stelle diesen Geschlechtern die entsprechenden der gemäßigten Zone gegenüber und der Gegensatz ist klar. Diese Zunahme der Entwicklung in der Thier- welt gegen den Aeqnator hin steht nach dem Vorigen in Verbindung mit der in den Tropenländeru vorhandenen üppigen Vegetation, sowie anderseits auch die schreienden Farben der gefiederten Animalien und die Farbenpracht der Blumen, die Gestalt der Bäume in eigentümlichem Einklänge steht mit der selten getrübten blendenden Helligkeit des tropischen Himmels. Die Tiefe des Meeres zeigt keine so großen Verschiedenheiten, da seine Temperatur weniger nach dem Zonenwechsel abweicht, weshalb auch noch die polarischen Meere zahlreiche Scharen niedriger oder höher organisirter Thierformen zeigen; daher ist hier der Mensch fast allein auf das Meer angewiesen und die in diesen Gebieten gemachten geographischen Entdeckungen waren hauptsächlich durch deu thievt- scheu Reichthnm des Meeres in den Polarzonen hervorgerufen. — Auch durch klimatische Verhältnisse werden manche Thiere zu Wanderungen gezwungen; so wandern in Indien Affen und Elephanten nach der Jahreszeit von Berg zu Thal, in Amerika die schwarzen Bären, Bisamochsen und Lemminge, in Europa die Reuthiere; das Verhalten der Zugvögel ist bekannt; ähnliche Wanderungen machen die Fische zur Laichzeit, wie die Häriuge an die Küsten, die Lachse stromaufwärts. Abgesehen von einigen Formen des untersten Thierlebens, die in anßerordentlich weiter räumlicher Verbreitung gefunden werden, sind die meisten Thiere an gewisse Klimate gewiesen, und nicht bloß ertragen die Bewohuer der warmen Klimate die polarische Kälte nicht, anch die Bowohner der Polarzonen danern in wärmeren Ge- genden nicht aus. Doch hat menschliche Sorge und Thätigkeit die ursprünglichen Heimatsgrenzen besonders nützlicher Thiere zu durchbrechen, die Verbreitungsbezirke zu erweitern, die Thiere zu akklimatisireu verstanden, Solche zähmbaren Thiere sind für die Zustände des Menschengeschlechtes und dessen Entwicklung zu höherer Civilisation von höchstem Einfluß gewesen; und es ist gewiß höchst merkwürdig, daß die neue Welt an hiehergehörigen Thieren sehr arm ist und daß daselbst vorkommende, z. B. der Bison, sich nicht als zähmbar erwiesen haben. Obeuan stehen in dieser Beziehung die gehörnten Wiederkäuer: Rind, Schaf, Ziege; ferner Kamel, die Lamaarten Südamerikas, Ren, Pferd und Esel, der indische Elephant (der afrikanische, im Alterthnme auch gezähmt, nirgends mehr als Hausthier), Schwein, Hnnd und Katze; endlich die hühnerartigen Vögel. Von nicht viel geringerer Bedeutung für Völkerverkehr, geographische Entdeckungen und geschichtliche Verhältnisse der Menschheit sind manche andere vom Menschen gezogeneu Thiere, z. B. Seidenraupe, Cochenille, Bienen; ferner die jagdbaren Thiere, wie z. B. die verschiedenen Pelzthiere (Zobel, Seeotter, Biber); die afrikanischen Elephanten? weiter der oceanische Fischfang (Häring, Stockfisch); sowie endlich Walfischfang und Robbenschlag. Schacht, Lchrb. d. Geographie S, Aufl. 26
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