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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 529

1874 - Mainz : Kunze
Afrika — das Land. 529 flächen (D eg a s) begrasete Matten aus, wo Rinder, Ziegen und Schafe weiden. Das Klima der mittleren Region (Waina-Degas) 1800—3000 m. gleicht dem in Süditalien; man findet dort unser europäisches Getreide, Reben, Orangen, Pfirsiche, dichte Wälder und fette Weiden, und alle größeren Städte des Landes. Die Dattel steigt bis 2400 m. hinauf. Bei 1800 m. beginnt aber auch schon Bambusgebüsch, denn die untere Region (die Kolla) gehört schon den Tropen an; aus der üppigen Vegetation ragen dort Tamarinden und Baobab hervor ; es gedeiht Indigo und Baum- wolle, Kaffee, Zuckerrohr und Banane, und die Wälder mit ihren Dickichten und lichten Stellen bergen Panther, Löwen und Schlangen. Es fehlt auch nicht an Elephanten, Antilopen, Zebras und Giraffen. Die Kollas gehen dann unvermerkt in die Niedern Umgebungen des Hochlands über. Der tiefe Küstensaum am Rothen Meere (Samhara) ist steinig, heiß, meist wasserlos und öde; das Land Nnbien im N. von Habesch ist eine vielfach zerklüftete, größtentheils wüste strichweise bewässerte Hochebene mit ausgesetzten Bergzügen und Höhen bis zu 3000 m., durch die tiefe und enge Spalte des Nil- thales in eine östl. und westl. Hälfte geschieden—eine Bodenbildung, die sich auch -in Aegypten, wo einzelne Punkte 1500 m. erreichen, fortsetzt; nach Nw. und W. aber veranlassen die Bergströme, nachdem sie in wiederholten Katarakten die Niederung erreicht haben, durch häufiges Ueberschwemmeu, daß die dortigen Urwälder und Savannen sumpfig und bei der tropischen Hitze höchst unge- sund werden; nach S. scheint das Bergland in dem von N, nach S. strei- chenden Randgebirge sich fortzusetzen, welches das Som^liland, das äußerste östl. Dreieck Afrikas, von einem innern Plateau scheidet; man glaubt in diesem Randgebirge das vielgesuchte Mondgebirge, Dschebel el Komr der Araber, gesunden zu haben, das vielleicht mit den schnee- bedeckten Bergen in Verbindung steht, die zwischen dem Ukerewe und der Meeresküste entdeckt worden. Habcsch enthält die Ursachen von Aegyptens Fruchtbarkeit; die weiten, mächtigen Tiefen und Schluchten, die das Hochland durchziehen, siud im Laufe der Jahrhunderte durch die Thätigkeit des Wassers ausgegraben worden, und Millionen Tonnen fruchtbringender Erde, größentheils vulkanischen Ursprungs, wurden so hinab- getragen, um das Nilthal zu bilden. Von den abessinischen Flüssen, die den Nil ver- stärken, siud zu erwähnen Sobat, Azrek und Atbara. Der Sobat (Godscheb, Bahr el Makada, Kiti, Tah, Gibi) umfließt in einem großen südlichen Bogen den Sw." Theil des abessinischen Hochlandes und mündet nnter 9vs° N. Br. an der Südgrenze der ägyptischen Herrschaft, in seinem Uuterlanse die Nnör- und die seßhaften Diuka- stämme scheidend. Der Bahr el Azrek oder Blaue Nil (Abai) eutspriugt unter 10° 50' N. Br. am Westrande des Hochlandes in einer Seehöhe von 2657 in., und durchfließt dann den 64 Q. M. großen schönen Alpensee von D em bea, den Tsana, der. bei 200 in. Tiefe, 1862 m. hoch im Amharaplatean liegt, mehrere herrlich be-
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