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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 584

1874 - Mainz : Kunze
584 Afrika — die Serberet. mit den verschiedenen Verzweigungen des Volkes selbst vom atlantischen Ocean im W. bis fast zu den Grenzen von Aegypten im O. sich hat ver- solgen lassen, ehe das Arabische ihr Abbruch that. Jetzt wird sie noch ge- sprochen von den kühnen und stolzen Amazirghen und von den Schil- lnhs in Marokko, von den Kabylen, zu denen auch die tunesischen Berber gehören, in Algier, von den Resten der Berber in Tripoli, von den Bewohnern der meisten Oasen längs des Südfußes des Atlasgebirges und in einem verdorbenen Dialekt in den Oasen Audschila und Siwah, sowie endlich im größten Theile der westl. Saharä von den Tuäregs, einem Mischlingsstamme ans Berbern und Negern. Alle Völker, die früher vorübergehend in Nordafrika seßhast waren, haben Spuren zurückgelassen; deshalb findet man bei den Berbern auch helläugige und blondhaarige In- dividuen. Außer den Berbern bildet der Halb arabische Mauren stamm einen großeu Theil der Bevölkerung, besonders im Westen, dem alten Mauretanien; auch der reinen Araber, zumeist Beduinen, ist eine große Zahl. Türken, erst im 16. Jahrh. ins Land gekommen, bilden in Barka, Tripoli und Tunis, wo ihre Sprache Regierungssprache ist, den herrschen- den Stamm; in Algier aber, wo dies früher anch der Fall war, ist ihr Ansehen sehr gesunken. In Marokko dagegen haben sie sich gar nicht fest- zusetzen vermocht. Neger sind zahlreich vorhanden, meist aus dem Sud-m und aus Guinea als Sklaven in die Berberei verbracht. Die Judeu find zum Theil aus dem Orient mit den Arabern dahin gekommen, meist jedoch aus Spanien nach ihrer und der Mauren Vertreibung hier einge- wandert. Alle diese Völker, mit Ausnahme der Juden und der im Lande wohnenden Europäer, sind Muhammedaner, indem nirgend mehr, als in diesem Theile des altrömischen Reiches, die frühere Kultur sammt dem Christenthnme zerstört worden. Das Klima dieser Seite 524 beschriebenen Plateauländer ist der Be- Wohnung nicht ungünstig. Die oft erstickend heiße Südluft im Juli und August abgerechnet, ist es milde, vorzüglich im Gebirge, und der Winter bringt häufige Regen, außer in der petit desert, die an der Sahara hin- zieht. Hier im Dattellande Hansen nicht bloß eilige Dromedare und Anti- lopen, sondern schon Strauße und Löwen, während das Gebirg und die Küsten reich sind an Schafen, Ziegen, Eseln und trefflichen Pferden; leider auch an Heuschrecke», die oft zur schrecklichen Landplage werden. Die Pflanzenwell prangt mit Kork- und Steineichen, Gummiakazien und Süd- früchten, an der Küste mit Fächerpalmen, und auf dem Hochatlas gibt es mächtige Wälder. Man baut Mais, Weizen, Gerste, Hirse, Mandeln, Feigen, Oliven, und den Weinstock zur Gewinnung von Rosinen, da der Korän den Wein als Getränke verbietet. Im Ganzen wird aber der Acker-
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