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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 707

1874 - Mainz : Kunze
Europa — Pyrenäisch e Halbinsel. 707 in den Oueilhäleu, z. B. da, wo in einer Höhe von 1400 m. das Dorf Gavarine an einem See liegt, in welchen sich die Gave de Pan 400 m. herabstürzt. Der ewige Schnee beginnt erst bei etwa 2700 m.; es bieten also die Pyrenäen nicht so kolossale Schneehäupter als die Alpen, und kleine Gletscher von höchstens 500 m. Länge finden sich nur an der Nordseite, während der steile Südabhang nackte, oft wnndersam ge- formte und senkrechte Felsgehänge darbietet; auch kommt das Gebirg bei weitem den Alpen an Graswuchs und Viehzucht nicht gleich. In den Ostpyrenäen sinken Kamm und Gipfel, obwohl der dreizackige Canigon noch 2808m. erreicht, und bilden zuletzt gegen das Cap Crens hin einen Granitwall von etwa 700 m. Höhe, mit dem fahr- baren Passe von Portns, der französischerseits dnrch Perpignan, spanischerseits durch die Festungen Rosas und Gero na (im Terthale) beherrscht wird. So liegt auch in den Westpyrenäen der Kamm niedriger, etwa 1600 m. hoch, und unter ihren Gipfeln ist nur der Pic von Anio 2503m.; gegen das Meer hin nimmt die Höhe noch mehr ab und zuletzt erreichen die rundlichen Gipfel nur noch 6—700 m. An der Westseite ist da: dicht am biscayifchen Meere hinführende Paß von Jrun, wel- chem (über das Flüßchen Bidasoa) die von den Festungen Bayonne und San Sebastian beherrschte Straße und Eisenbahn folgt, benützter als die östliche Berbin- dungsstraße, weil sie direkt in die Mitte Spaniens hinführt. Berühmt ist in den West- Pyrenäen der jetzt fahrbar gemachte Paß von Roncevalles (Paßhöhe beim gleich- namigen Dorfe 490m.), der von St. Jean Pied de Port in Frankreich nach Pamplona in Spanien führt und über welchen einst Alanen, Sneven, Vandalen und Westgothen in Spanien eindrangen, wo auch Karl der G. 778 die bekannte Nieder- läge erlitt. — Vorherrschend im Gebirg ist Glimmerschiefer und Uebergangskalk, woran sich in den französischen Vorbergen Kreidebildung legt, während auf der spanischen Seite die Hochgebirgsflüffe mehrere tertiäre Bergketten (Nnmmnliten und Flysch) durchbrechen. Vulkanisches Gestein gibt es nicht, außer am catalonischen Thale von Olot, wo man 14 erloschene Krater mit Lava umher findet. — Auf der Südseite legen sich vor die Pyrenäen zahlreiche Bergketten, die Längenthäler bilden, deren bedeutendstes das von Jaca (vom obern Aragon durchflössen) ist. Im Osten aber schließen sich an der Nordseite die vom Pny de Prigne in nordöstlicher Richtung verlaufenden Anti- Pyrenäen an, die vom Hauptzuge durch das Thal des Tet getrennt sind und bei Narbonne als Montagnes Corbiöres enden, während südwestwärts das erz- und kohlenreiche catalonische Küstengebirg sich abzweigt, das in den zackigen Gipfeln des Montserrat (nordwestl. von Barcelona) sich bis über 1200 m. erhebt. 2) Als Fortsetzung der Pyrenäen streckt sich, stets nahe der gezackten Nordküste, in Ketten, Hochrücken und Gruppen, das cantabrisch-astnrisch-galicische Gebirg hin, wohl 63 M. in die Länge. Das erstere, durch die biscayifchen Berge mit dem Pyrenäenzuge verbunden, meist Quadersandstein mit Mergel in den Thälern, hat auf den kalten Paramos (Bergflächen) von Reynosa, wo der Ebro entspringt (Wasser- scheide 847 m. Höhe) Einzelberge von 2000—2200 m. lieber solche Bergflächen führt auch weiter östlich die Hauptstraße von Frankreich und S an Sebastian übervitoria (Wellingtons Sieg 1813!) nach Burgos in Altcastilien und ins Herz der Halb- insel. Die höchsten Gipfel des Hauptzuges liegen an der asturischen Grenze, wo die Picos de Europa sich über die Schneegrenze, nämlich bis 2678m. und bedeutend
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