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1. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 7

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Die Pflanzen- und Tierwelt. — Die Menschen. 7 bestimmte Wärme vorhanden ist. Doch die Pflanzen erfordern keineswegs alle die gleichen Lebensbedingungen. Darum wechselt das Pflanzenkleid oder die Flora von Ort zu Ort. Wir können die Pflanzen in ver- fchiedene Gruppen fcheiden: Wasserpflanzen und Land pflanzen, wärmebedürftige und kälteaushalteude Pflanzen. Wo es an Wasser nahezu gänzlich gebricht und die Luft zu heiß oder kalt ist, fehlt das Pflanzenkleid oft ganz, da liegen die Wüsten, öde und kahle Flächen. Wo die Benetzung nur zeitweise erfolgt, so daß zwar Gräser und Kräuter, uicht aber dichte Waldbestände gedeihen, breiten sich die Steppen ans. Die Umgebung unseres Heimatortes ist ein Kulturland. Feld Kultur- und Wiese sind gepflegt und gehegt von den Menschen, die hier wohnen; auch der Wald ist fast nirgends mehr Urwald. Auf deu Feldern und iu den Gärten wachsen die Kultur- oder Nutzpflanzen. Während unsere Blicke durch die Landschaft schweifen, bemerken wir wohl gelegentlich einen großen Bogel hoch in der Luft. Langsam § 12. fliegt er in großen Kreisen über uns hin. Wir erkennen in ihm einen iam' Raubvogel, einen Bussard. Er senkt sich allmählich tiefer; da plötzlich ändert er seinen Flug und schießt pfeilschnell zum Boden herab. Kurz darauf erhebt er sich auch schon wieder mit einem Gegenstande in den Fängen. Dieser bewegt sich; es ist eine Maus, die der Bogel im Felde erspäht hat, wo sie behaglich an einer Kornähre nagte. Ein Bild aus dem Tierleben haben wir vor uns. Wie die Maus ^an- leben zahlreiche Tiere von pflanzlicher Kost. Ihr Leben ist somit ftesser. abhängig von dem Vorhandensein dieser. Andere Tiere nähren sich aber gleich dem Bussard vorwiegend oder Mch- ausschließlich von Tieren. Es sind Raubtiere. Ihr Leben ist gebunden au das Vorkommen von anderen pflanzenfressenden Tieren. Doch bestimmt die Nahrnng nicht allein die Tierwelt oder Fauna eines Landes, sondern auch die Tiere sind iu ihrem Fortkommen abhängig von Wärme und Feuchtigkeit, von dem Klima. Einzelne Tiere leben nur im Wasser, andere nur auf dem Lande, einzelne in heißen, wieder andere nur in kalten Gegenden. Es ändert sich ja auch bei uns die Tierwelt von der warmen zur kalten Jahreszeit. Alljährlich verlassen uns im Herbst in Scharen die Zugvögel und kehren beim Beginne der warmen Jahres- zeit, im Frühling, wieder zu uns zurück. Einzelne Tiere hat der Meusch für seine Zwecke gezähmt und ge- züchtet. Diese Haustiere begleiten den Menschen fast über die ganze Erde. Doch sind nicht alle einer solchen Verbreitung fähig. Sie sind in den eiuzelueu Gegenden sehr verschieden, je nach der Natur der Länder. Das Haustier der Bewohner heißer Wüsten ist vorwiegend das Kamel, während in den kalten Gegenden der Erde das Renntier gezüchtet wird. Bei uns treffen wir Pferde, Rinder, Schafe, Schweine, Huude, Hühner, Enten und Gänse als Hanstiere. Sie Menschen. Vom Nachbardorfe unseres Heimatortes tönt Glockengeläute her- § 13. über. Es sind die Abendglocken, welche die Bewohner von der Arbeit ^°h- auf dem Felde Heimrufen. Malerisch erhebt sich mitten zwischen Feldern """"
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