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1. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 11

1887 - Berlin : Dümmler
Useguha, Nguru und Usagara. 11 werden. In der Mitte der Landschaft Usagara liegen die Pumba- Berge, die durch Eisengruben interessant sind. Einen Bericht über die Erzgewinnung gab Last in der Zeitschrift der London. Geogr. Gesellschaft. - „Es giebt hier herrliche Gegenden für Ansiedelungen; das nötige Land würde vom Herrscher des betreffenden Platzes für ein geringes Geschenk an Zeug leicht zu haben sein, oft auch umsonst, da diese Häuptlinge immer froh sind, einen Weißen in ihrem Lande zu haben. Das Klima ist sehr gesund, namentlich in den Bergdistrikten. In Mamboia freute ich mich während der Monate April bis Ende Juli wegen der Kälte stets, des Abends ein Feuer zu haben. Das Ther- mometer zeigte während dieser Monate um 6 Uhr morgens durch- schnittlich etwa 8° R., und pflegte mittags bis 15° oder 18° zu steigen. In den wärmeren Monaten steigt es mitunter bis auf 32° auf der Veranda, und auch die Nächte sind dementsprechend wärmer: aber es ist niemals so heiß, daß man eine Punkah (in Ost- indien ein Schirm an der Zimmerdecke zur Erzeugung von Luftzug) nötig hätte. Die Eingeborenen sind sämtlich Ackerbauer und züchten nur hie und da ein wenig Vieh. Jeder Häuptling hält womöglich eine Herde von Ziegen und Schafen, jedoch mehr als Zeichen seines Reichtums, als des Nahrungswertes halber. Im Charakter sind alle Stämme sich gleich, sämtlich sehr feige. Die Bewohner von Ufeguha treten großthuerisch und polternd auf, wenn sie sich einem schwäche- ren Feinde gegenüber befinden; zu Zeiten der Gefahr halten sie aber nicht besser Stand, als die ruhigeren Eingeborenen von Nguru und Usagara. Die letzteren sind ein eminent friedliebendes Volk. Ich habe nahezu acht Jahre unter ihnen gelebt und fand sie stets sehr freundlich gegen mich gesinnt, und so würden sie sich gegen jeden Fremden betragen, der ihnen friedfertig entgegentritt. — Es heißt, daß die Deutschen daran denken, eine Eisenbahn von der Küste nach dem Gebiet der großen Seen zu bauen, die Useguha und Usagara durchziehen würde. Ist dem so, dann dürfen wir hoffen, daß dies reiche und schöne Land bald aufgeschlossen wird, und daß viele Ansiedler an seinen lieblichen Berghängen ihr Heim gründen werden. Jeder ihnen gut Gesinnte kann eines freundlichen Empfanges bei den friedliebenden Eingeborenen sicher sein, und wenn er in seinem Verkehr mit ihnen ehrenhaft und artig ist, wird er sie stets bereit finden, ihm zu helfen und ihn zu respektieren."
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