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1. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 279

1887 - Berlin : Dümmler
Die Neger der Goldküste. 279 Hauses eingeschlossen ist und selten starker Wind weht, so ist die Lust während des Kochens oft mit dickem Qualm erfüllt. Häufig hat die eine Seite des Hoses und bisweilen alle Seiten noch ein zweites Geschoß. Dies gilt für notwendig, um der Idee eines Hauses des weißen Mannes zu entsprechen, dem sie ja so gern in allem nachzuahmen Pflegen. Wir haben oben bemerkt, daß diese Häuser von Lehm oder Swisch gebaut sind. Sie haben ein starkes Dach von Balken und Stroh, das meistenteils über die Mauern des Hauses um zwei bis drei Fuß vorsteht und den Bewohnern einen angenehmen Schatten bietet, unter welchem sie auf einer Niedern Bank oder einem Sitze von Erde, der an den sämtlichen Seiten des Hofes hinläuft, sitzen. Diese niedrige Bank, die mit einer roten Erde eingeriebenen und davon glänzenden Fußböden, die weißangestrichenen Mauern, kurz die ganze äußere und innere Einrichtung — alles trägt das Gepräge der Reinlichkeit, Nettigkeit und eines gewissen Glanzes an sich, und sein malerischer Anblick wird noch mehr erhöht durch Musketen und andere kriegerische Werkzeuge, die an den Wänden des offenen Haupt- Zimmers, das der Herr des Hauses als Empfangszimmer und Audienz- saal gebraucht, in Parade aufgehängt sind. In anderen Teilen des Hauses finden wir die Wände mit einer Menge Porträts und Kupferstichen, hauptsächlich französisches Fabrikat und gemeine Sudelei, behangen. Die Afrikaner find ganz toll darauf, ihre Zimmer mit Bildern auszuschmücken, und diesen Hang zu be- sriedigen, muß alles herhalten, was ihnen gerade in die Hände fällt. Hier kann man Napoleon in feinem dreieckigen Hute zu Fuße und zu Rosse, entweder schreiendbunt gemalt oder einfach in Holzschnitt, und Georg Iv. (jetzt K. Victoria) im Krönungsornate um den Platz streiten sehen mit Pnnch und seinem Hunde Toby, wie sie an der Spitze seines Blattes (des „Punch") erscheinen, ferner mit den Krügen, Thee- und Kaffeekannen von Cox, Savony & Comp., wie sie in ihren Ankündigungen zu fehen sind, oder auch mit dem könig- lichen Wappen von England, strahlend im ganzen Glänze einer An- zeige eines Krämers Ihrer Majestät. Dieses Modewerden von Bildern ist weit entfernt, die einzige europäische Neuerung zu sein, die unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Bis dahin, wo ihnen die Sucht nach Änderung eingeimpft ward, die ihr Verkehr mit Europäern täglich mehr und mehr entwickelt, waren ihrer häuslichen Bedürfnisse äußerst wenige und diese von der
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