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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 151

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Pyrenäen-Halbinsel. Weltstellung. Honzontale Gliederung. §. 51. 151 Die hohe commercielle und militärische Wichtigkeit der durch ihre Hafen- Bildung ausgezeichneten Insel Malta, welche schon durch ihre Lage die Passage aus dem östlichen iu's westliche Becken des Mittelmeeres beherrscht, hat früh Ansiedler angelockt, welche die ursprünglich kahlen Kalkfelsen mit Dammerde angeblich aus Sicilieu bedeckten. Die stark befestigte Haupt- und Universitätsstadt la Valetta (56 000 E.) an der Nordostküste ist eine große Waffenniederlage Englands, als Freihafen ein Hauptmarkt für den Verkehr mit Nordafrika und dem östlichen Becken des mittelländischen Meeres und ein Knotenpunkt für alle britischen Dampferlinien in diesem Meere. §. 51. £Ue Pyrenäen-Halbinsel oder iberische Halbinsel. Geographische Stellung. Die westliche der drei Halbinseln Süd-Europa's bildet die Grenze des Mittelmeeres gegen den Ocean und den Uebergang von Europa zu Afrika. Mit dem europäischen Continent durch eine hohe, schwer übersteigbare Gebirgs- mauer im Nordosten zusammenhängend, und an den übrigen Seiten vom Meer umgeben, ist sie ein in sich abgeschlossenes Ganzes (wie Arabien), welches, von Afrika nur durch eine schmale Meerenge getrennt, im Mittel- alter ebenso eine Völkerbrücke für Wanderungen und Verbreitung der (arabi- fchen) Cultur gewesen ist, wie die kleinasiatische Halbinsel im Alterthum. Später hat sie, als der am weitesten gegen Westen vorgeschobene Theil des europäischen Kontinents, sich vorzugsweise an den Entdeckungen und Eroberungen in Amerika betheiligt. Als ein riesenhaftes Bollwerk zwischen dem atlantischen und dem mittelländischen Meere hat die iberische Halbinsel (wie Frankreich) eine man- tirne (mediterrane) und eine oceanische Seite. Durch erstere uuterhält sie mit dem romanischen, durch letztere mit dem germanischen Europa eine wechselseitige Verbindung. Dieser Gegensatz zwischen einem oceanischen und maritimen Hispanien prägt sich auch in der Geschichte aus, sowohl in der römischen Eintheilung des Landes in ein diesseitiges und jenseitiges Hispanien, als in den Königreichen Aragonien und Castilien, deren Vereinigung die Einheit der spanischen Monarchie begründete. Horizontale Gliederung. Die iberische Halbinsel hat, wie Afrika, einen fast inselartigen Charakter, ja sie würde eine völlige Insel sein, wenn die Oberflüche des Meeres 160 m höher wäre und die Tiefebene am Nordfuße der Pyrenäen zu einem zweiten Aermel-Meere machte. Der Mangel an tieferen Meereseinschnitten und daher an Halbinseln gibt (wie bei der Halbinsel Arabien) der Küstengestaltung eine große Einförmigkeit. Mehr gegliedert als die Nordwestküste (durch kleine Rias, s. S. 154) und die (zum Theil mit Strandsümpfen bedeckte) Westküste sind die Süd- und die Ostküste, letztere ist zugleich mit Jnselbildung (jedoch in weiterer Ferne — welcher?) ausgestattet. Diese geringe Knstenentwickelung in Verbin- dung mit der geringen Schiffbarkeit der großen Ströme im Innern hat erst spät eine Benutzung der günstigen oceanischen Lage der Halbinsel herbeigeführt.
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