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1. Länderkunde Europas mit Ausnahme des Deutschen Reiches - S. 22

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
22 Frankreich. liegt die Regierung. Staat und Kirche sind in dem fast ausschließlich katholischen Lande völlig getrennt. Ein romanisch redendes Volk mit schwachen fremden Bestandteilen. Die Sprache zerfällt, etwa unserem Ober- und Niederdeutsch entsprechend, in das 5üd- und Nord- französische. Letzteres ist jetzt Schriftsprache, Hn der belgischen Grenze lebt eine geringe Knzahl germanischer vlamen, in der Bretagne leben keltisch redende Bretonen, am Golf von Biskaya Basken, in den Klpen Italiener. Tugenden und Dehler eines hochbegabten Volkes. Die südl. Lebhaftigkeit und Lebensfreude hat ihre Rehrseite in leichter Veränderlichkeit. Der ausgesprochene Sinn für Eleganz und feine Formen führt häufig zu Eitelkeit und Schauspielerei. Der berechtigte Stolz und die Vaterlandsliebe artet leicht in Hochmut und haß gegen andere Völker aus. Die Franzosen sind in feiner Sitte, Kunst, Wissenschaft und Kriegsführung zeitweilig die Lehrmeister Europas gewesen, Line unserem Lande wesentlich nachstehende Bevölkerungszahl. Bei annähernd gleicher Größe hat Frankreich doch nur % von Deutschlands Bevölkerung (39 Millionen) und wächst kaum noch. Durch seinen Reichtum erhält es dennoch seine Nahrhaftigkeit zu Wasser (Flotte, hafenbauten) und zu Lande (Heer, Festungen) und beherrscht einen großen Kolonialbesitz in allen Erdteilen. b) Linzelbetrachtung. Das nordfranzösische Becken. Nancy(Nangßih, 100000), die Hauptstadt Lothringens, Industriestadt. Toul an der Mosel, am Nhein-Marne-Kanal. verdun (Werdöng) und Sedan an der Maas, wie Toul erinnerungsreiche Grenzfestungen Lothringens. In der Champagne die alte Krönungsstadt Neims (Nängß, 100 000), Mittelpunkt der Ehampagnerherstellung. Paris 2,8 Millionen, mit Vororten 35/2 Millionen, an der Vereinigung der Seine und Marne, im Mittelpunkt eines großen natürlichen Gebiets, mit vortrefflicher Verbindung nach dem Meer und Mitteleuropa und nach den anderen Teilen Frankreichs, hat sich nicht nur zur politischen Hauptstadt aufgeschwungen, sondern ist auch in Kunst und Wissenschaft maßgebend; die Stadt der Moden und des Kunstgewerbes (Bronzewaren, Möbel); eine starke Festung (B.-5l. 16 u. 17). Im Xv liegt Versailles, das unter den Königen eine glänzende Zeit sah. Nouen (Nuäng, 120 000) und Le havre (Lö häwr', 130 000) sind wichtige Industriestädte. Letzteres hat große Schiffsbauwerften und ist der Hauptausfuhrhafen Nordfrankreichs. Seefestung. Kmiens (Kmiäng) an der Somme (90 000), valenciennes (Walangßienn') und Lille (200 000) haben starke Webindustrie; letztere beiden halten Wacht an der offenen Grenze. Calais (70 000) und Boulogne (Buhlonj', 50 000) vermitteln den Personen- und Handelsverkehr nach England. Das Hügelland der Normandie und Bretagne. Eherbourg (Schärbühr) ist ein künstlich ausgebauter, Brest (90 000) der größte, von Natur ausgezeichnete Kriegshafen. Das Loirebecken. Orleans (Grleäng, 70 000), Tours (Tuhr) und poitiers (poatiäh) liegen am Knfang, Mitte und Ende der wichtigen Senken, die den Verkehr zwischen No- und 8v/-Frankreich vermittelt. Nantes (Nangt', 133 000) hat als Vorhafen St. Nazaire (Nasahr). Das Garonnebecken. Bordeaux (Bordoh, 250 000), an der Gironde, Welthandels- platz für Wein. Wo der Kanal du midi sich von der Garonne abzweigt, liegt als ein Mittelpunkt des Großgewerbes, des Handels und Verkehrs Toulouse (Tulühs', 150 000). In den vorbergen der Pyrenäen liegt der berühmte Wallfahrtsort Lourdes (Lurd'). Das Zentralmassiv. Elermont (Klermüng, 60 000), das Eingangstor der guvergne.
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