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1. Ausgewählte Abschnitte aus Quellenschriften und hervorragenden Geschichtswerken nebst einer Einleitung über Geschichtsquellen - S. 37

1910 - Leipzig : Hirt
7. Römer und Germanen vom Tode des Kaisers Angustns bis zum Tode Armins. 37 Regengüsse und Austreten der Ströme. Ten Katten kam er so unerwartet, daß, was schwach war durch Lllter oder Geschlecht, sogleich gefangen oder getötet ward. Die junge Mannschaft hatte schwimmend über den Fluß Adrema1 gesetzt und hemmte die Römer, die eine Brücke zu schlagen begannen. Ms sie dann, durch Wurfgeschosse und Pfeile zurückgetrieben, vergeblich Friedensunterhandlungen versucht hatten, und einige zu Germanikns übergelaufen waren, zerstreuten sich die übrigen, Gaue und Dörfer im Stich lassend, in die Wälder. Der Cäsar wandte sich, nachdem er Mattium^, den Hauptort des Stammes, in Brand gesteckt und die offenen Ebenen verheert hatte, dem Rhein zu, ohne daß der Feind wagte, das Heer beim Abzüge im Rücken zu beunruhigen, was er sonst zu tun pflegt, so oft er aus List mehr als aus Furcht zurückgewichen ist. Wohl hatten die Cherusker Lust gehabt, den Katten zu helfen; doch schreckte sie Cäcina, der bald hierhin, bald dorthin seine Fahnen wandte; die Marser, die den Kampf wagten, hielt er durch ein glückliches Treffen nieder. 57. Nicht lange danach kamen Gesandte von Segestes, Hilfe für ihn erbittend gegen die Gewalt seines eignen Volkes, von dem er bedrängt wurde, da mehr bei ihnen Arminins galt, weil er zum Kriege riet. Denn je mehr einer zu schneller, kühner Tat entschlossen ist, um so zuverlässiger gilt er den Barbaren, desto werter ist er ihnen in bewegter Zeit. Beigegeben hatte Segestes den Gesandten seinen Sohn, namens Segimnndns; doch der Jüngling war voll Bedenken, da sein Gewissen nicht rein war. In dem Jahre nämlich, in dem Germanien abfiel, hatte er, zum Priester bei dem Altare der Ubier erwählt, seine Binden zerrissen und sich zu den Rebellen geflüchtet. Doch da man ihm Vertrauen einflößte auf die Gnade der Römer, überbrachte er die Aufträge seines Vaters; er ward wohlwollend ausgenommen und unter Bedeckung auf das gallische Ufer geschickt. Germanikns schien es der Mühe wert, das Heer deshalb umkehren zu lassen. Es kam zum Kampfe gegen die Bedränger, und Segestes ward befreit mit einer großen Schar von Verwandten und Mannen. Es waren dabei edle Frauen, unter ihnen Arminins' Gattin, zugleich des Segestes Tochter, mehr dem Gatten als dem Vater gleichgesinnt. Keine Träne entrang sich ihr, kein bittendes Wort. Herbeigebracht ward auch die Beute aus Varus' Mederlage; sie war den meisten von denen, die sich damals ergaben, zur Plünderung überlassen worden. 58. Zugleich erschien Segestes selbst: eine ungeheure Gestalt; ohne Furcht im Bewußtsein treuer Genossenschaft. Seine Worte waren etwa folgende: „Nicht ist dies der erste Tag, an dem ich fest und wankellos dastehe in der Treue gegen das römische Volk. Seit ich von Augustus mit dem Bürgerrecht beschenkt bin, habe ich Freunde und Feinde nur im Hinblick auf euren Vorteil gewählt: und das nicht aus Haß gegen mein Vaterland — sind die Verräter doch auch bei denen, deren Partei sie ergreifen, scheel angesehen —, sondern weil ich glaubte, daß den Römern und den Germanen ein und dasselbe förderlich und Friede besser sei denn Krieg. So habe ich denn ihn, der meine Ächter raubte, der frevelnd euren Bund brach, Arminins, bei Varus, der damals das Heer befehligte, angeklagt. Als mich des Feldherrn Saumseligkeit auf weiteres vertröstete, da verlangte ich, weil bei den Gesetzen kein Schutz zu finden war, dringend, er sollte mich, Arminins und die Mitverschworenen 1 Die Eder. 2 Man hielt Mattium früher mit zu großer Sicherheit für Marburg. Eine genaue Bestimmung ist nicht möglich; doch macht Germanikus' schnelle Umkehr es glaublich, daß man den Ort nahe an der Eder zu suchen hat.
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