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1. Ausgewählte Abschnitte aus Quellenschriften und hervorragenden Geschichtswerken nebst einer Einleitung über Geschichtsquellen - S. 168

1910 - Leipzig : Hirt
168 28. Verkehrswege und Berkehrsentwicklung in der ehemaligen Grafschaft Mark. Beziehungen seines Reiches zu Rußland. Am Morgen des 9. März 1888 entschlief er, kurz vor der Vollendung seines 91. Jahres. In einer Totenfeier sondergleichen, voll Weihe und Größe, unter der ernsten Teilnahme aller Nationen, hat ihn sein Volk zu Grabe geleitet: zur Ruhestätte seiuer Eltern, dem Mausoleum in Charlottenburg. 28. Verkehrswege und Verkehrsentwicklung in der ehemaligen Grafschaft Mark. Von O. Martens. Aus „Die Grafschaft Mark", Festschrift zum Gedächtnis der 300jährigen Vereinigung mit Brandenburg-Preußen, herausgegeben von A. Meister. I. Bd. Dortmund 1909, Fr. Wilh. Ruhfus. Wenn wir von den ältesten Bewohnern der spätern, jetzt ehemaligen Grafschaft Mark, den Kelten, über deren Verkehrsleben uns geschichtlich verwertbare Überlieferungen nickt zu Gebote stehen, ganz absehen, so vollzog sich auch der Verkehr der Marsen, Sigmnbrer und lange Zeit auch der Verkehr der Sachsen im märkischen Lande auf Fußwegen, Saumpfaden und gelegentlich auf Flußläufen. Die ältesten Straßen in diesem Gebiet sind Heerstraßen in des Wortes engster Bedeutung gewesen, und zwar war es die Lippe, die zur Beförderung mächtiger römischer Heeresmassen benutzt wurde. Schon der Stiefsohn des durch Beschluß des römischen Senates unter die Götter erhobenen Augustus, der Draufgänger Drusus, drang in seinen Feldzügen vom Niederrhein nach Germanien auf und längs der Lippe vor. Er hielt diese Straße sogar für so wichtig, daß er sie durch zwei umfangreiche Kastelle, Vetera (heute Xanten) gegenüber der Lippemündung und Miso, dauernd zu sichern versuchte. Allerdings vergebens, denn, nachdem Varus seine Geldgier und seinen Übermut in den Sümpfen des Teutoburger Waldes hatte büßen müssen, fiel auch Miso in die Hände der siegreichen Cherusker; nur ein kleiner Teil der Besatzung dieses Lippekastells konnte durchbrechen und sich auf der eben erwähnten Heerstraße nach Vetera durchschlagen. Das hinderte allerdings nicht, daß Germanikus, Sühne für die Varusschlacht fordernd und blutig nehmend, schon fünf Jahre später (14 nach Chr.) wiederum einen Feldzug gegen die Marsen und Si'gambrer führte, die an der Ruhr zwischen Lippe und Sieg wohnten. Auch der Vorstoß des Legaten Q. Cäcina (15 nach Chr.) gegen den Hauptfeind der Römer, die Cherusker, ging von Xanten aus und führte die Lippe auswärts. Schließlich führte Germanikus selbst im Jahre 16 n. Chr. nochmals nicht weniger als 6 Legionen die Lippe herauf, entsetzte das wieder errichtete und wieder bedrohte Alifo und erhöhte den Schutz der Lippestraße durch die Anlage zahlreicher Schanzen. Die Wichtigkeit der Lippestraße für die Römer und ihre Zeit unterliegt somit keinem Zweifel. Auch Karl der Große war anfangs von der Wichtigkeit dieser von ihm zunächst benutzten Straße überzeugt. Das beweist schon die Anlage der urbs Karoli an der Lippe. Doch hat sich diese Straße als unzureichend erwiesen, die urbs Karoli verfiel wieder. Karl der Große hatte das castrum Aeresburgum genommen, das idolum Irmensul zerstört und sich in der wieder errichteten Eresburg (Obermarsberg), in Paderborn, in Herstelle und im Königshofe Höxter festgesetzt. Große Heeresmassen verweilten dort jahrelang, das kaiserliche Hoflager monatelang. Ihre Verproviantierung mit den gewaltigen Mengen von Lebens- und Kriegsmitteln erheischte einen möglichst kurzen, möglichst bequemen und immer gangbaren Weg. Wie sollte da der
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