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1. Teil 2 - S. 198

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
198 Iii. Deutschland. (mit geringer Unterbrechung) nach dem Unterharz. Noch im Okergebiet ö. von Goslar Neustadt-Harzburg am Fuß der Harzburg (eines Wald- bergs am Gebirgsrand, auf dem einst Kaiser Heinrich Iv. die Burg er- baute). Blankenburg, nw. vom Austritt der Bode, eine der freundlich gelegenen Randstädte des nö. Harzes, mit Schloß und Park geschmückt. 3. Anteil des Herzogtums Anhalt, Fortsetzung des braunschweigi- schen Harzes im Gebiet der Selke (eines r. Zuflusses der Bode, die im Wiesengrün ihres lieblichen Thales gar manchen Pochhammer der Eisenhüttenwerke bewegen muß, umgeben von schönen Buchenwaldungen. Ballenstedt, nw. vom Austritt der Selke, Blankenburg ähnlich. 4. Anteil der Provinz Sachsen, vom Brocken aus um den Harz herum biegend und hauptsächlich die N.-Hälfte des Thüringer Flachlandes begreifend. Vom Brocken zieht sich die (mebiatifterte1 und jüngst gesürstete) Grafschaft Wernigerode an den nö. Gebirgsrand, wo die Residenz gl. N. zwischen Neustadt-Harzburg und Blankenburg liegt. Am So.-Ende des Harzes das Mansfelder Land (ehemalige Grafschaft Mansfeld) mit Eisleben; der Mansfelder Bergbau auf Kupferschiefer fördert noch jetzt die größte Menge an Kupfererz in Europa. Zwischen Eisleben und Halle die beiden Eisleber Seeen dicht nebeneinander, die einzigen Salzseeen Mitteleuropas (verdünnte Sole ihres salzhaltigen Untergrundes teilt sich ihrem Gewässer mit; der größere der beiden Seeen jetzt fast ganz wasser- leer, da sein Wasser in unterirdische Hohlräume versunken ist). ^Halle am r. Saalufer, uralte Salinenstadt, Brückenort für die Straßen vom nö. Deutschland über die Saale nach Thüringen, Mittelpunkt der Fabrikation und des Versandes von Erdwachs und Erdöl (Solaröl) aus den reichen Braunkohlenschichten der Umgebung, Universität. Zuckerrübenbau und Zuckerfabrikation zieht sich um den Harz über die Gegend von Halle nach der längst durch ihren Weizenbau berühmten goldnen Aue bis zu deren W.-Ende Nordhausen, vor dem Sw.-Rand des Harzes, bekannt durch Brennerei (Korn-Branntwein).2 Entlang der Thüringer Eisenbahn, die von Halle aus durch das thüringische Becken nach Eisenach führt, liegen Merseburg, Rbz.-Hst., und Weißenfels, beide an der Saale, Raum- bürg gegenüber der Unstrutmündung, 'Erfurt an der Gera, Rbz.-Hst., Mittelpunkt des thüringischen Beckens, wo sich die mittlere Straße über den Thüringerwald nach dem Harz mit der jetzt von der Thüringer Eisen- bahn verfolgten kreuzt, daher stets die größte und gewerbreichste Stadt Thüringens gewesen, erst jüngst durch Halle überflügelt infolge seiner Braunkohlenindustrie. An der oberen Unstrut Mühlhausen, auf dem 1 Mediatisiert heißen solche Fürstentümer in Deutschland, deren Regenten nur noch gewisse Hoheitsrechte vou früher her besitzen, aber nicht mehr souveraiu sind, da sie die eigentliche Regierung anderen Staaten (wie hier Preußen) überlassen haben. Vergl. S. 164. * Branntwein kann aus allen zncker- oder stärkemehlhaltigen Pflanzenstoffen durch Destillation (Brennerei) gewonnen werden; hier ist Roggen (Korn) die Grund- läge der Brennerei, in No.-Deutschland meist die Kartoffel.
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