1906 -
Berlin
: Weidmann
- Autor: Schlemmer, Karl
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Die Erde und ihre Bewohner. 3
Die höchsten Erhebungen der Erdoberfläche finden sich in Asien,
wo im Himalaja eine Anzahl von Gipfeln über 8000 m aufsteigt,
deren höchster, der Gaurisankar, 8840 m, ist. Die höchsten Berge
der übrigen Erdteile sind: in Amerika der Aconcagua 7000 m, in
Afrika der Kilimandscharo 6010 m, in Europa der Montblanc 4810 m,
in Polynesien der Mauna Kea auf den Hawaii-Inseln 4200 m.
Die Gebirge sind z. T. vulkanischer Natur. Man zählt gegen
300 tätige und noch mehr erloschene Vulkane. Sie sind über die
ganze Erde verbreitet, nur das Festland von Australien hat keine noch
tätigen aufzuweisen und in Europa sind diese auf die Mittelmeer-
länder und Island beschränkt. Die meisten Vulkane sind reihenartig
längs dem Rande der Meere geordnet; so umzieht eine Reihe von
Vulkanen den Großen Ozean von der S.-Spitze Amerikas bis zu den
indischen Inseln, auf denen sie sich bis zur O.-Seite des Bengalischen
Meerbusens fortsetzt. Im allgemeinen haben die Vulkane die Form
eines Kegels, und die trichterförmige Öffnung, der Krater, ist gewöhn-
lich dem Gipfel eingesenkt. Daneben haben viele Vulkane noch zahl-
reiche Seitenkrater.
4. Die Inseln. Außer den großen Festländern ragen zahllose
größere und kleinere Inseln aus dem Weltmeere hervor. Die größeren
von ihnen liegen in der Nähe des Festlandes, mit dem sie früher in
Zusammenhang gestanden haben und von deni sie durch flacheres Meer
getrennt zu sein pflegen. Man bezeichnet sie als Festlands- oder Ab-
gliedernngsinfeln, so z. B. alle europäischen Inseln. Ursprüngliche
Inseln sind die vulkanischen und die Koralleninseln. Letztere sind fast
immer klein und niedrig, während die vulkanischen meist größer und
höher sind.
5. Ein Teil des in Form von Regen und Schnee die Erde be-
netzenden Wassers strömt in Bächen und Flüssen dem Meere zu. Ge-
biete, deren Flüsse nicht das Meer erreichen, sondern in Seen enden
oder sich im Sande verlieren, heißen abflußlose. Sammelbecken des
Wassers in solchen Landesteilen sind: das Kaspische Meer, das Tote
Meer, der Tsad-See u. a.
Durch die Streichungslinien der Gebirge wird das Gebiet der
einzelnen Ströme begrenzt und die Zugehörigkeit eines Landes zu
einem oder mehreren Meeresbecken bestimmt. Eine Hauptwasserscheide
der Erde trennt alle Gewässer der Alten und der Neuen Welt (aus-
genommen Australien) nach zwei Richtungen; sie verläuft auf den die
W.-Küste Amerikas begleitenden Gebirgen, vom Kap Hoorn bis zur
Bering-Straße, zieht von hier nach S.-W. bis zum Hochland von
i*