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1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 61

1910 - Trier : Lintz
Die Menschenwelt. 61 3. Von der menschlichen Besiedelung. Zur menschlichen Besiedelung eignen sich nicht alle Gegenden § 38. der Erde in gleichem Maße. Die natürliche Gunst eines Erdraumes kommt in ihr überall zum Ausdruck. Die Dichtigkeit der Bevölkerung ist zunächst abhängig Svoik"d?chtl?r von der Fruchtbarkeit des Bodens. Das Land muß sein Volk ernähren können. Sobald die Nahrungsmenge des Landes dem Nahrungsbedürfnisse der Bevölkerung nicht mehr entspricht, muß die Volksmenge zurückgehen. Die Hungersnot rafft einen Teil der Bevölkerung, wie es bei China, bei Indien der Fall ist, fort, wenn nicht durch Auswanderung ein genügender Abgang stattfindet. Nur hochentwickelte Kulturstaaten, besonders die Industrie- und Handelsstaaten, vermögen die natürlichen Schranken der Volks- dichte zu überschreiten. Die Abhängigkeit von fremder Nah- rungszufuhr, an sich eine Schwäche, gibt ihnen wieder den Ansporn zu einer immer vollkommenem Ausgestaltung des wirtschaftlichen Lebens, worauf sich wieder eine weitere Zunahme der Bevölkerung gründen kann. Solchen sehr dicht bevölkerten Ländern lassen sich fast völlig unbewohnte Gebiete der Erde, wie Wüsten, hohe Ge- birge und Urwaldgebiete, gegenüberstellen. Man kann unterscheiden (nach Wagner) : auf 1 qkm 1) Sehr dicht bevölkerte Staaten: Sacbsed, Belgien..... 250 El 2) Stark „ „ Deutsches Reich ..... 100 „ 3) Mäßig „ ,, Nordöstl. Provinzen Preußens 50 „ 4) Schwach „ „ Europäisches Rußland ... 20 „ 5) Dünn „ „ Schweden....... 10 „ Für die Verteilung der Bevölkerung im einzelnen sind ^evövke^itf61^ ebenfalls vielerlei Gründe maßgebend. In erster Linie ist wieder "v° eru"g' aus der verschiedenen Fruchtbarkeit des Bodens manche Ungleichheit der Volksdichte zu erklären. In der Regel sind Tief- länder, Flußtäler, Küstengegenden fruchtbarer und daher auch dichter besiedelt als Gebirgsgegenden. Abweichungen von der Regel, daß fruchtbare Gegenden stark ^ischt?0 und unfruchtbare schwach besiedelt werden, können wir als un- gewöhnliche Bevölkerungsdichte bezeichnen. Eine solche wurde z. B. in vielen Gebirgsgegenden durch das Aufblühen des Bergbaues hervorgerufen. Eine stellenweise sehr starke Verdichtung der Bevölkerung hat ferner das Fabrikgewerbe bewirkt (s. § 34). Viele Ungleichheiten in der Dichte der Bevölkerung werden auch dadurch hervorgerufen, daß Handel und Verkehr einzelnen Linien und Punkten eines Landes den Vorzug geben und dorthin die Menschen durch Eröffnung neuer Erwerbsquellen locken. Da die Zunahme der Bevölkerung hauptsächlich das Ergebnis Ri!lcuksscdhel"ß günstiger wirtschaftlicher Verhältnisse ist, kann die Volksdicht 6 Volksdichte, als ein wichtiger Maßstab zur Beurteilung der Lebensverhältnisse eines Volkes dienen. Bei gleicher Landesnatur darf aus einer geringeren Volksdichte der Schluß gezogen werden, daß in dem
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