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1. Für Seminare - S. 159

1912 - Breslau : Hirt
5, Südasien. 159 b) Klima, Pflanzen- und Tierwelt. Das Klima, Tropen- und See- klima zugleich, ist feuchtheiß und durch geringe Schwankungen zwischen Tag- und Nacht-, Sommer- und Wintertemperatur gekennzeichnet. Durchschnittlich fallen 2 bis 3 m Regen jährlich. So prangt das Pflanzenreich in höchster Üppig- keit und bietet eine Überfülle von Nahrung für Menschen und Tiere. Die meisten Inseln sind noch von dichtem Urwald bedeckt, nur auf Java hat er größten- teils den Plantagen weichen müffen. Daher rühren auch die großen Unter- schiede in der Bevölkerungsdichte: Java und Madüra find außerordentlich dicht, die andern Inseln sehr spärlich bevölkert. Im Nw des Archipels herrscht die indische Pflanzenwelt, nach 3 erscheinen allmählich australische Formen (Kasuarinen, Eukalyptusbäume). Zahlreich sind die Gewürzpflanzen vertreten, doch werden heute weniger Gewürze als Tee, Kaffee, Zucker und Tabak ausgeführt. Bis in die höchsten Bergregionen steigt der tropische Ur- wald empor. — Die Tierwelt ist die reichste und merkwürdigste Asiens. Von Dickhäutern weist sie Elefanten und Nashörner auf, von großen Raub- tiereu den Tiger. Unter den zahlreichen Affen kommen auch menschenähnliche vor, so der Orang-Utan und der Gibbon. Im 0 erscheinen australische Tierformen, Beuteltiere und Paradiesvögel. c) Bewohner und politische Zugehörigkeit. Diebewohner, durchweg Malaien (Bild 93), die infolge ihrer Berührung mit den handeltreibenden Arabern meist den Islam annahmen, sind anstellige und geschickte Leute und zum Teil von den Nieder- ländern zu fleißigen Arbeitern herangebildet worden. Sie wurden durch die Insel- natnr ihrer Heimat zu tüchtigen Seefahrern erzogen, die, den Ozean durchquerend, nach Madagaskar, Japan und zu den fernsten Inseln des Großen Ozeans gelangten. Die Bewohner des Innern stehen zum Teil noch auf sehr tiefer Stufe, wie die Dajaks auf Börneo (Kopfjäger). Für Europäer ist das Klima in den niederen Küsten- und Sumpfgebieten vieler Inseln sehr ungesund; besser wird es von den Chinesen er- tragen, die als Arbeiter immer mehr in die erschlossenen Gebiete vordringen. Drei Viertel des Jnselgebietes gehören den Niederländern, ein Viertel (so groß wie das Deutsche Reich) verteilt sich auf die Union, Großbritannien und Portugal. d) Die einzelnen Inseln. 1. Die Großen Sunda-Inseln sind fast ganz niederländischer Besitz. a) Sumatra, fast so groß wie das Deutsche Reich, baut alle Erzeugnisse der Tropenwelt, namentlich aber vortrefflichen Tabak und Kaffee an. Östlich liegt Bängka, die zinnreichste Insel der Erde. b) Java, dreimal so groß wie Schlesien mit sechsmal soviel Einwohnern (200 auf 1 qkm), ist nicht nur eine der reichsten Inseln der Erde, sondern auch die best- angebaute und ertragreichste der ganzen Tropenwelt. Infolge sorgfältigsten Bodenbaus erzeugt Java in vielen seiner Produkte, von denen Reis, Rohrzucker, Tabak, Kaffee und besonders auch Tee die wichtigsten sind, besonders feine Ouali- täten. Als Haupterzeugungsland für Chinin liefert es dieses bewährteste Vor- beuge- und Heilmittel bei Fieberzuständen allen Kulturstaaten der Erde. An einer Bucht der Nordküste liegt Batävia (140), der Stapelplatz des nieder- ländisch-ostindischen Handels. Südlich am Fuße des Gebirges ist Buitenzorg ^beutensorg^, d.i. ohne Sorge, der Sitz des Generalgouverneurs von Niederländisch-
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