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1. Deutschland - S. 146

1884 - Leipzig : Brandstetter
146 hochentwickelte Industrie auszeichnen. Das daraus resultierende Wechsel- seitige Ergänzungsbedürfnis der oft- und westeuropäischen Staaten schafft Deutschland eben jenen bedeutenden Zwischenhandel. Der Binnenhandel gliedert sich ingroß-, Klein- und Hausier- Handel. Ersterer hat seine Haupt- und Brennpunkte innerhalb der bedeutendsten Jndustriebezirke und in den größeren Städten; letzterer ist am ausgebildetsten in den Gebirgsländern, da deren oft in abge- legenen Gehöften hausende Bewohner nicht leicht in größere Ortschaften kommen, um dort ihre Einkäufe machen zu können. Der Außenhandel gliedert sich in Einfuhr und Ausfuhr. Deutschland importiert besonders Rohstoffe, namentlich Edel- metalle, Petroleum; Getreide und Mehl (aus Rußland, Ungarn und Amerika), Wein, Kaffee, Baumwolle und Baumwollengarne, Holz, Tabak; Vieh (besonders Schweine), Felle und Häute, Wolle und Wollengarne, Seide. Es exportiert außer Steinkohle besonders Erzeugnisse seiner Industrie: Gewebe (namentlich Baumwollen- und Wollenzeuge), Manufakturwaren, Leder und Lederwaren, Thon- waren, Metallwaren, Instrumente, Schmuck- und Kunstgegenstände. Zu den wichtigsten Förderungsmitteln des Handels gehören außer den natürlichen (und künstlichen) Wasserwegen zahlreiche, wohlunterhaltene und jährlich sich mehrende Landstraßen und Eisen- bahnen, sowie das Post- und Telegraphenwesen. Flußschiffahrt:^) Überblickt man eine Karte, auf der die Schiff- barkeit der deutschen Ströme dargestellt ist, so erhält man einen sehr günstigen Eindruck. Fächerförmig breiten sich von der Nord- und Ostsee die Stromsysteme bis tief in das Innere Deutschlands aus. Die Weichsel ist in ihrem ganzen Laufe bis oberhalb Krakau, die Oder von Ratibor, die Elbe von Melnik, in der Moldau von Budweis, die Weser von Wanfried, in der Fulda von Hersfeld, die Ems von Telgte, der Rhein von Basel, im Neckar von Cannstatt, im Maine und in der Rednitz von Bamberg ab schiffbar. Quer gegen diese gerichtet erstreckt sich der Lauf der Donau, die von Ulm ab befahren wird, und links in der Altmühl, Nab und March, rechts im Inn (mit der Salzach) schiffbare Nebenflüsse hat. Dazu kommt noch eine nicht unbeträchtliche Anzahl schiffbarer Neben- und Küstenflüsse, die zum Teil eine ganz bedeutende Länge haben. Prüft man jedoch diese vorhandenen natürlichen Wasserstraßen rücksichtlich ihres wirklichen Wertes, ihrer tatsächlichen Brauchbarkeit für die Schiffahrt, so ergeben sich großenteils nur ungünstige Resultate. Allen Anforderungen, die man an eine Wasserstraße stellt, genügt unter den deutschen Strömen nur einer, der Rhein. Aus ihm kursieren aber auch über 100 Dampser, die einen Ungeheuern Güter- und einen starken Personentransport besorgen; einzelne der Rheinhäfen haben einen jähr- lichen Güterverkehr von mehreren Mill. Zentnern, so Eöln, Ruhrort, Düsseldorf, Coblenz. Ihm zur Seite stehen die zahlreichen (gegenwärtig über 70) Schiffahrts-Kanäle, die ebenfalls einen beständigeren und möglichst ungehinderten Verkehr vermitteln (S. 122). ') Vergleiche hierzu: Schunke, die Schiffahrts-Kanäle im deutschen Reiche Peterm. Mitt, 1877. S. 285—293 und 1878. S. 51-64.
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