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1913 -
Frankfurt a.M. [u.a.]
: Kesselring
- Autor: Dilcher, Adolf, Schwarzhaupt, Wilhelm, Walther, G., Eisenhuth, Chr.
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
— 26 —
Sommer folgt der kalte Winter, auf die Hitze des Tages die empfind,
liche Kühle der Nacht. Die höher gelegenen Landstrecken der Tiefebene
sind zu baumlosen Steppen geworden, die der Ungar „Pußten" nennt.
Im Frühjahr gleichen sie einem üppigen Blumengarten; aber im
Sommer verdorren Gräser und Kräuter unter der sengenden Hitze der
Sonne und dem verzehrenden Hauch der Winde. Das Land wird dann
zur staubigen Einöde. Die Herbstregen rufen zwar wieder einiges Grün
hervor; aber bald kommt der rauhe Winter, der mit seinen Schnee-
stürmen den im Freien bleibenden Pferde- und Rinderherden oft ge-
fährlich wird. In diesen Pußten hat sich Jahrhunderte hindurch ein
eigenartiges Hirtenleben erhalten; mit der zunehmenden Bebauung des
Landes verschwindet es jedoch mehr und mehr.
Die Abhänge der Gebirge und die Niederungen an den Flüssen
haben nicht so sehr unter der Trockenheit und Hitze des Sommers zu
leiden. Sie sind die Kornkammer Ungarns und gehören zu den
getreidereichsten Ländern Europas. Im Banat Zwischen Donau,
Theiß und Maros), dem Paradiese Ungarns, gedeihen sogar Reis'und
Südfrüchte. — Ungarn hat auch viele kalte und warme Mineralquellen.
c) Städte: Die prächtige Hauptstadt Budapest, 880000 Einw.,
ist infolge ihrer günstigen Lage der Mittelpunkt des ungarischen Handels.
Sie besitzt große Kunstmühlen und Maschinenfabriken. Ein dorfähnliches
Aussehen hat das im oberen Theißgebiet gelegene Debreczin (dsbrezin),
93000 Einw. Große Viehmärkte. An der Marosmündung Szegedin
Mgedin), 118000 Einw., das oft unter Überschwemmungen zu leiden hat.
Zwischen Theiß und Donau Maria Theresiopel. 95000 Einw , mit
großen Getreide- und Viehmärkten. Im Banat die Festung Temesvar.
3. Die Bewohner des Tieflandes sind größtenteils Magyaren.
Sie ziehen das freie Landleben dem Aufenthalt in den Städten vor.
Ihr Nationalstolz überhebt sich gern über andere Völker. In den Nord-
karpathen und südlich von der Drau wohnen Slawen, in Sieben-
bürgen auch Rumänen und Deutsche. Letztere finden sich auch in
andern Gegenden Ungarns und fast in allen größeren Städten. Sie
waren die Lehrmeister der Ungarn im Ackerbau und in den Gewerben,
werden aber jetzt von ihnen vielfach unterdrückt.
Ii. Das Königreich Kroatien-Slawonien und die
Freistadt Finme.
Slawonien liegt zwischen Drau und Save. Die fruchtbaren
Niederungen liefern Getreide, die großen Eichenwälder gutes Bauholz.