Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 45

1896 - Breslau : Hirt
Die skandinavische Halbinsel (Schweden und Norwegen). 45 Von hier nordwärts bedeckt nur eine dünne Erdschicht^) ^die 70 km breite Küsten ebene. Das Klima wird immer rauher. Tannen, Fichten und Birken bilden Wälder von ungeheurer Ausdehnung. Für den Ackerbau ist wenig Raum; die Bauernhöfe "liegen zerstreut iu den Lichtungen der Wälder. Die spärlich vorhandene Bevölkerung wohnt vornehmlich in den kleinen Küstenstädten, wo sie sich durch Handel und Fischerei ernährt. Die bedeutendste dieser Städte ist Gesle [jetüle], Ausfuhrhafen für die Kupfererze von Fäluu. Die nördlichste nennenswerte Stadt ist Haparanda, an der Mündung des Torue Elf, durch ihre Wetterbeobachtungsstation weit bekannt. 4. Das Klima. Die feuchtwarmen S.w.-Winde können das Innere des Landes nicht erreichen. Daher hat die den trockenen Ostwinden ausgesetzte schwedische Küste Landklima, während die norwegische Küste Seeklima mit reichen Niederschlägen zeigt. Bergen, 60° n. Br., hat eine mittlere Jahrestemperatur von 7° C, ohne Frostmonat**), und 184 cm Niederschläge. Während sich die Häfen Schwedens in den kälteren Monaten stets mit Eis bedecken, frieren die Fjorde der norwegischen Westküste infolge des vorbeifließenden Golfstromes nie zu. Hafer, Gerste und Kartoffeln gedeihen an der W.-Küste bis zum 70.° n. Br. 5. Tie Bevölkerung, a) Abstammung und Religion. Skandinavien hat unter allen europäischen Ländern die geringste Bevölkerungsdichtig- keit. (Ursache?) Die Urbewohner des Landes waren die Finnen und Lappen, die noch in einer Zahl von 50000 als Fischer, Renntierhirten, Jäger und Ackerbauer im u. Skandinavien leben. Das jetzt herrschende Volk ist germanisch und fast ausschließlich evangelisch. Es zerfällt sprachlich in Schweden und Norweger. Beide Volksstämme sind bieder, gastfreund- lich, religiös ltnb sehr lernbegierig. Die Volksbildung steht auf hoher Stufe; der Unterricht wird nötigenfalls vom Familienvater selbst besorgt. b) Erwerbsquellen. Beschäftigung und Lebensweise der Bewohner hängen auch hier von der Natur des Landes ab. In den geschützten n. Thälern, sowie in den Küstenebenen, vornehmlich im s. Schweden, wird Getreide gebant, das aber den Bedarf des Landes nicht deckt. Die grasreichen Bergweiden ernähreil zahl- reiche Rinder, Pferde, Schafe und Ziegen; der rauhere N. gestattet no- madische Renntierzucht. Die großen Wälder ermöglichen eine starke Holzausfuhr und liefern reiches Material für den Schiffbau, zur Zündholzfabrikation, sowie zum Betriebe der Berg- und Hüttenwerke. An vielen Orten birgt der Boden wertvolle Metalle: Silber, Kupfer und Eisen (wo?). An Steinkohlen ist das Land arm; Salz fehlt gänzlich. Der Reichtum an Fischen lockte die Bevölkerung schon früh ans das Meer hinaus. Mehr als 100000 Norweger befassen sich hente ausschließlich mit der Fischerei. Der Seehandel ist für beide Länder von großer Wichtigkeit. S. S. 64. *) Die Sage erzählt: Als die Erde schon geschaffen war, schleppte der Teufel noch einen ungeheuren Felsblock herbei und warf ihn in den Ozean. Gott der Herr sah mitleidig auf den öden Felsen herab; _ aber er hatte nur uoch eine Hand fruchtbarer Erde übrig; die streute er darüber hin, damit doch etwas Grüues darauf wachsen könnte- So entstand die skandinavische Halbinsel. '¥) Dies besagt, daß auch im kältesten Monat, hier Febrnar, die Mitteltemperatur incht unter den Gefrierpunkt sinkt.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer