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1. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 19

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 19 — i Das Land ist heute im Besitze der Türken ltürkisch-Armenien mit Erserum (Karawanenstratze von Tarabison nach Täbris)], der Russen ^Russisch-Armenien mit Eriwan (fruchtbares Tal, Blick aus den Ararat, in der Nähe das Kloster Etschmiadstn) und Batum (pontischer Hasenplatz, Bahn nach Baku (am Kaspisee, Petroleumquellen)] und der Perser ^Persisch-Armenien mit Täbris (200000 Einw. — siehe das!)]. Kaukasien. Von Russisch-Armenien bzw. von der Hochfläche von Eriwan führt das Tal der Kur bzw. dasjenige des Rion hinüber nach Kaukasien, das 4/5 f° groß wie Deutschland ist, jedoch nur 8 Millionen Einwohner zählt. Es umfaßt den Kaukasus mit seinen Abdachungen nach Norden und Süden und ist ebenfalls russisches Gebiet. Durch seine Mitte streicht vom Schwarzen Meere bis zum Kaspisee in nordwestlich-südöstlicher Richtung der mächtige Gebirgs- wall des Kaukasus, der an Länge etwa den Alpen gleichkommt. Er steigt von Süden her steil auf, hat eine mittlere Höhe von etwa 3000 m und senkt sich nach Norden hin mit seinen Vorbergen etwas allmählicher zu den Tälern des Kuban und des Terek. Wegen seiner auffallend zahlreichen Bergkegel hat man ihn auch wohl den Tausendgipfligen genannt. Im Elbrus (5600 m) und im Kasbek (5000 m) steigt er zu den größten Höhen auf, wie sie von den Alpen nicht erreicht werden. Im Gebiete dieser höchsten Gipfel zeigt das ge- waltige Kettengebirge die geringste Breite und die größte Zugäng- lief)feit. Östlich vom Kasbek führt in einer Höhe von etwa 2300 m der Darielpaß über das Gebirge. Dieser Einsenkung folgt die Straße von Wladikawkas nach Tiflis. Auch eine Bahn überschreitet in etwa 1000 m Höhe das Gebirge. Wer diese Wege benutzt, kann herrliche Gebirgspartien schauen, wie sie reizvoller auch unsere Alpen kaum zu bieten vermögen. Im übrigen aber steht der Kaukasus hin- sichtlich der Wegsamkeit, der Naturschönheiten, der Gletscherwelt, der Reichhaltigkeit der Vegetation, der Seenbildung u. a. m. weit hinter unseren Alpen zurück. Freilich hat auch der Kaukasus saftige Matten und sonst wohlverwendbare Weideflächen, dazu milde, fruchtbare und geschützte Täler mit einer üppigen Pflanzen- welt sowie an seinen Abhängen teilweise eine reiche Bewaldung (Eichen, Buchen, Kastanien, edle Nadelhölzer). Aber im allgemeinen ist er doch ein wildes, schwer zugängliches Gebirge, in dem steile, schwierig oder gar nicht zu durchschreitende Quertäler zum schmalenhaupt- kämm hinaufführen. Parallelketten und Längstäler fehlen. Kein Wunder daher, wenn es den Russen erst nach harten Kämpfen und vielen Verlusten an Menschenleben gelang, die Bewohner dieser Naturfestung mit ihren vielen Schlupfwinkeln, welche Helden- mütig um ihre Freiheit kämpften, zu überwinden. Unter diesen 2*
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