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1. Für Sexta, Quinta und Quarta - S. 94

1882 - Breslau : Hirt
94 Südamerika, Klima und Naturprodukte. Die Hochebenen der Anden genießen selbst unter dem Äquator das ganze Jahr hindurch ein mildes Klima, auch die Westküste wird durch den hier herantretenden Polarstrom wesentlich ge- mäßigt. Sehr ungleich sind dagegen die Regenmengen verteilt, denn der N. und S. des Kontinents hat sehr reichliche Niederschläge, die Mitte der Westküste aber aus über 2900 Km Läuge sast gar keine; hier liegt unter dem Wendekreis des Steinbocks die Wüste Atacama. Abgesehen von diesem öden Gebiete besitzt das westliche Südamerika eine sehr üppige Vegetation, namentlich ausgedehnte Wälder aller Art, Die Tierwelt der Anden, welche derjenigen von Mejico und Centralamerika 'gleicht, wird durch das Lama und die Vicuna ^wikünja bereichert. politisches. Die meisten Jndianerstämme Südamerikas führten, als man dieses Land entdeckte, ein rohes Jägerleben, nur die Quichua Mschua)- Indianer besaßen eine hohe Kultur. Unter dem Herrscherhause der Jueas dehnte sich ihr wohlgeordneter Staat in den Anden vom Wendekreis bis über den Äquator hin aus. Sie verehrten einen unsichtbaren Schöpfer und die Sonne als dessen Stellvertreter; sie trieben Ackerbau, Viehzucht und aller- Hand Gewerbe, und großartige Paläste schmückten ihre Hauptstadt Cuzko ^kusko' iu Peru. Aber auch sie unterlagen den Spaniern, welche den ganzen Westen und Süden des Erdteils eroberten und in Kolonieen ver- wandelten. Erst iu unserm Jahrhundert machten sich die Südamerikaner unter Führung der Kreolen (f. S. 91) von der spanischen Herrschaft frei und errichteten mehrere von einander unabhängige Republiken, Die Mestizen überwiegen heute an Zahl die Weißen und rein erhaltenen Indianer; die spanische Sprache ist aber vorherrschend geblieben, a. Die vereinigten Staaten von Deneznela [weneßnela] werden durch das Flußgebiet des Orinöco bewässert; dichte Wälder bedecken die Küsten, während sich im Innern die weiten Llanos [ljsnosl erstrecken, d. h. Gras- flnren mit spärlichem Baumwuchs, die nur zur Zeit des Regens herrlich grünen, sich dann aber in dürre Wüsten verwandeln. Im S. beginnt bereits der Urwald (f. S. 30). Die Kulturstrecken liefern Kakao, Kaffee und besonders schönen Tabak, z. B, in der Provinz Varinas [wariitas]. Im N. ©Caracas* in hoher anmutiger Lage, die aber durch öftere Erdbeben sehr gefährdet ist; 1812 zerstörte ein solches fast die ganze Stadt. b. Die vereinigten Staaten von Cotomtiia im Gebiete des Magda- lenenstroms. Obwohl an zwei Meeren gelegen treibt das Land noch wenig Handel; an den Abhängen der goldreichen Hochebenen wird viel Kaffee an- gebaut. In der Mitte: Ovogota*, die bedeutendste Stadt in sehr hoher Lage. Ans dem Isthmusi Panama, dnrch eine Eisenbahn mit dem caribischen Meere verbunden. e. Ecuador mit zahlreichen Vulkanen und im O, mit Urwäldern, in denen Chinarinde und Kautschuk gewonnen wird. Etwas südlich vom Äquator: ©Quito* [fito], auf einer Hochebene ge- legen, in reicher Umgebung, aber von Erdbeben heimgesucht. d. pern, vom Urwald bis zur öden Sandküste, reich an Gold- und Silberminen, die jetzt wenig ausgebeutet werden, wie überhaupt die Trägheit der Bewohner das Land sehr zurückgebracht hat.
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