Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1904 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Fritzsche, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
12. Die Balkanhalbinsel.
Wie kommts, daß sich im südlichen Teile der Halbinsel die
Nachkommen der alten Ureinwohner erhalten haben? Die südlichen
Teile werden von schwer zugänglichen Gebirgen erfüllt; hierher konnten sich
die Bewohner zurückziehen und sich gegen die Eindringlinge verteidigen.
Wie kommts wohl, daß die Griechen sich besonders in den
Küstenländern der Halbinsel festgesetzt haben? Der Grieche ist
heute noch — wie im Altertum — Kaufmann und Seefahrer; der Handel
ist seine Hauptbeschäftigung. Weil dieser am meisten in den Küstenstädteu
blüht, finden sich die Griechen besonders an den Küsten des Marmara-,
Schwarzen und Ägäischen Meeres.
Wie kommts, daß die Balkanhalbinsel so oft von Unruhen
heimgesucht wird? Die übrigeu Völker der Balkanhalbinsel suchen eben-
falls sich von der Türkenherrschaft freizumachen; deshalb empören sie sich
oft und machen Aufstände. Sie werden von den andren Völkern in ihrem
Bestreben unterstützt; denn diese trachten darnach, ihre Herrschaft weiter
auszudehnen und die Türken ganz aus Europa hinauszudräugen.
Zusammenfassung: Die Völker und Staaten der Balkanhalbinsel.
3. Wodurch wurden die Balkanwirren begünstigt und was haben
sie zur Folge gehabt?
Das illyrische Bergland. Den Nordwesten der Balkanhalbinsel
nimmt das illyrische Bergland ein, das sich von dem Adriatischen Meer bis
zur Morawa, von der Save bis zum Drin erstreckt. Es bildet die Fort-
setzung des österreichischen Karstlandes und besteht aus einer großen Anzahl
von Bergketten. Im Westen zieht das Gebirge in mehreren Ketten längs
der Küste südostwärts und führt den Namen Dinarische Alpen. Im
östlichen Teil dagegen streichen die Bergketten regellos dahin und bilden
einen Wirrwarr von Ketten und Platten, die durch Täler und Mulden von-
einander geschieden werden. Die Dinarischen Alpen bauen sich vorwiegend
aus Kalkslein auf; das bosnisch-serbische Bergland dagegen weist neben
dem Kalkstein auch andere Gesteine auf. Das Bergland wird von zahl-
reichen Flüssen durchfurcht. Die Mehrzahl derselben fließt nach Norden
zur Save und Donau. Die bedeutendsten sind Una, Bosna, Drina und
Morawa. Nach dem Adriatischen Meere fließen die Narenta und der
Drin, der aus dem Schwarzen und Weißeu Drin entsteht.
sachliche Vertiefung: Wie ist die Regellosigkeit des Berg-
laudes zu erklären? Das illyrische Bergland ist ein Faltengebirge, das
durch den Druck der gesunkenen Landmassen im Westen aufgefaltet wurde.
Der Druck wirkte von Westen nach Osten. Im Nordosten stauten sich die
aufgefalteten Landmassen, da hier die Karpaten einen Widerstand bildeten.
Daher ist es zu erklären, daß längs der Meeresküste die Bergketten parallel
laufen, im Osten dagegen regellos dahinziehen. (Vergl. Alpen!!)
Welchen Einfluß mußte dies auf die Talbildung ausüben?
Zwischen deu Ketten bildeten sich zahlreiche Längstäler aus, die mit den
Bergketten parallel verlaufen; dagegen fehlen vem illyrischen Berglande die
Quertäler.