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1. Theil 2 - S. 199

1875 - Leipzig : Brandstetter
199 sich zum Ehristenthume bekehrt hatten, dabei aber der Neigung zu glänzenden Kriegsthaten und ritterlichen Abenteuern nicht minder treu geblieben waren. Einige ihrer Edlen kamen im Jahre 1017 als Pilgrime zu dem Grabe des heiligen Michael nach Unteritalien, landeten in Salerno und wurden von den dortigen Fürsten, die von den seeräuberischen Arabern viel zu leiden hatten, aufgefordert, gegen diese Barbaren einige Feldzüge mitzumachen. Ihre Tapferkeit half mehrere wichtige Siege erkämpfen und große Beute war ihr Lohn. Dies lockte eine größere Zahl ihrer Landsleute herbei. Herzog Sergius von Neapel, der, von den Arabern vertrieben, drei Jahre heimathlos umherirrte, bis er mit ihrem Beistände sein Land wieder eroberte, wies ihnen ein kleines Gebiet unweit Neapel an, wo sie das Schloß und die Stadt Aversa baueten. Die Nachricht von dem Glücke dieser Abenteueret verbreitete sich bald in der Normandie, und mehr und mehr vergrößerten sich die Schaaren der Normänner in dem schönen Lande, wo ein üppiger Boden unter mildem Himmel alle Früchte des Südens in reichlicher Fülle hervorbrachte. Im Jahre 1038 kamen die tapferen Söhne des normänni-schert Grafen Tankred mit großem Gefolge nach Unteritalien und halfen den Griechen die Araber auf der Insel Sicilien bekriegen; als sie aber bei der Vertheilung der Beute betrogen wurden, rächten sie sich dadurch, daß sie die griechischen Städte daselbst für sich eroberten. Leo Ix. schleuderte vergebens Bannflüche über sie; vergeblich zog er mit einem Heere von kaiserlichen und italienischen Söldnern aus, um sie mit ge-waffneter Hand aus dein Lande zu treiben: sein Heer wurde geschlagen, er selbst gefangen genommen. Erstaunen und Bewunderung erfüllte ihn aber, als sich die Sieger ehrfurchtsvoll ihm naheten, die Füße küßten und ihn dann, ohne Lösegeld zu nehmen, bis an die Grenze zurückführten. In dem demüthig-ehrfurchtsvollen Sinne dieser kühnen Krieger gegen die geistliche Würde erkannte der Papst eine treffliche Stütze seiner Macht: er störte sie nicht weiter in ihren Eroberungen, sondern suchte ihre Freundschaft. Als darauf der tapferste unter den Söhnen Tankred's, Robert Guiscard, das griechische Unteritalien bezwang und sein Bruder Roger Sicilien eroberte, belehnte ihn Papst Nicolaus Ii. als Herzog von Apulien, Ealabrien und Sicilien. Durch diese Vasallen hatten die Päpste in Unteritalien ein so mächtiges Gegengewicht wider die Deutschen gewonnen, daß der ebengenannte Papst Nicolaus Ii. es wagen konnte, nach Kaiser Heinrichs Iii. Hingang die Papstwahl dem kaiserlichen Einflüsse zu entziehen, indem er festsetzte, daß die 7 Kardinalbischöfe des römischen Gebietes mit den 28 Kardinalpriestern der 4 Hauptkirchen zu Rom den Papst unter Einwilligung des übrigen Klerus und des Volkes erwählen sollten. So wurde Alexander Ii. ohne alle Berücksichtigung des deutschen Königs
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