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1. Länderkunde der fremden Erdteile - S. 92

1908 - Langensalza : Beyer
92 Die Westfeste Amerika. gedeihen. — Wie kommts wohl, daß der Boden so leicht austrocknet? Die Pampa ist eine Schöpfung des Parana und Paraguay. Sie bildete ehe- mals einen Meerbusen, der von den genannten Strömen ausgefüllt worden ist. Der Untergrund des Bodens bildet eine feste, undurchlässige rotbraune Lößschicht (Pampasformation) und Tonschicht (Tosea), die von lockeren Löß- schichten überlagert werden. In der südwestlichen Pampa baut sich der Boden vielfach aus Sandstein auf. Zusammenfassung: Die Landesnatur der Pampa. 4. Welchen Einfluß hat nun die Steppennatur der Pampas auf die Entwicklung der Kultur ausgeübt? Das weite Gebiet der Pampas ist sehr schwach bevölkert. Der Norden, der das Chaco genannt wird, ist nur von wilden Jndianerstämmen bewohnt, die ein Nomadenleben treiben und sich von Jagd und Fischsang nähren. In der eigentlichen Pampa haben sich in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Weiße niedergelassen und die Indianer mehr und mehr verdrängt. Doch beträgt die Volksdichte noch nicht 3 auf 1 qkm. Am stärksten besiedelt ist der mittlere Teil der Pampas. Größere Siedelungen finden sich nur am Ostrande der Pampa und an den Ufern der großen Flüsse. Am Parana liegen Corientes, Santa Fe und Rosario, im Innern Cordoba. Unter diesen Städten hat Rosario die größte Bedeutung erlangt und ist zu einer Großstadt von mehr als 100 000 Einwohnern emporgeblüht. Unter ihnen finden sich auch gegeu 2000 Deutsche. Au der Küste der Pampa liegen Buenos Aires und Montevideo. Beide gehören in die Reihe der südamerikanischen Großstädte; erstere zählt mehr als 800 000 Einwohner. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner der Pampa ist die Viehzucht. Es gibt ungefähr 70 Mill. Schafe, 15 Mill. Rinder, 3 Mill. Pferde und gegen 1 Mill. Schweine. Neben der Viehzucht hat aber auch der Ackerbau in der Pampa große Ausdehnung angenommen. Bereits 1/3 der gesamten Bodenfläche ist unter den Pflug genommen. Es werden vornehmlich Weizen und Mais gebaut, daneben aber auch Tabak, Lein, Bohnen, Erbsen und Linsen. Die ausgedehnte Viehzucht und der Ackerbau sind auch die Grundlage geworden für eine mannigfaltige Industrie. In den Städten der Pampa sind gewaltige Schlachthäuser entstanden, in denen das Vieh geschlachtet und das Fleisch eingesalzen wird. Daneben bestehen zahlreiche Fabriken, in denen aus dem Fleisch der geschlachteten Rinder der bekannte Fleischextrakt (Fleischsaft) gewonnen wird. In vielen Anstalten werden anch die tierischen Produkte — Häute, Wolle, Haare, Borsten, Talg, Fett und Knochen zu den verschiedensten Gebrauchsartikeln verarbeitet. Infolge des blühenden Ackerbaus sind zahlreiche Mühlen entstanden, in denen Weizen und Mais gemahlen werden. In Buenos Aires bestehen allein gegen 30 Dampfmühlen. In einigen Nudel- und Cakesfabrikeu wird das Mehl wieder verarbeitet. Der Tabak wird in vielen Zigarrenfabriken verarbeitet; aus den Erdnüssen, dem Raps und Lein gewinnt man Öl; Gerste und Hopsen dienen zur Biergewinnung. Wolle und Haare werden
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