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1. Länderkunde der fremden Erdteile - S. 121

1908 - Langensalza : Beyer
3. Die Nilländer. 121 entwickelt. Längs der Flüsse breiten sich hier und da dichtgedrängte Urwald- streifen (Galeriewälder) aus, an die sich ausgedehnte Grasländer anschließen. Die Wälder und Steppen weisen eine reiche Tierwelt auf. „Herden von Antilopen, Nilpferden. Elefanten, Büffeln, ferner Rhinozerosse, Löwen, Leoparden, Hyänen, Wildesel, Gazellen, Giraffen sind noch jetzt zu sehen, wenngleich auch am oberen Nil schon sehr unter der Tierwelt ausge- räumt ist." Trotz der großen Fruchtbarkeit hat sich in der Nilmulde ein höheres Kulturleben nicht entwickelt. Zwar ist die Nilmulde ziemlich dicht besiedelt, aber die Bewohner sind sämtlich Naturvölker. Der Ackerbau ist nur in geringem Maße verbreitet, und wird nur während der Regenzeit betrieben. Man baut besonders verschiedene Arten von Durrha. An einzelnen Stellen hat man künstliche Bewässerungsanlagen geschaffen, fo daß der Ackerbau auch während der Trockenheit betrieben wird. In diesen Gegenden baut man auch Weizen, Zucker- und Wassermelonen, süße Gurken, Rettiche und Gemüse. Auch die Baumwollenkultur ist hier und da verbreitet. In einzelnen Landschaften z. B. in Dongola finden sich ausgedehnte Dattelpflanzuugeu, so daß getrocknete Früchte in großen Mengen nach Omderman auf den Markt gebracht werden. Im Süden des Landes liefern die Waldungen große Mengen von Gummi arabicum. Die Industrie ist gering entwickelt. Die Gewerbetätigkeit beschränkt sich auf die Anfertigung von Gebrauchsgegenständen. Man fertigt aus Eisen große Lanzen und kleine Wurfspeere, Messer und Ackergeräte und Werkzeuge; aus dem Holz der Wälder macht man allerlei Wirtschaftsgeräte z. B. Truhen, Kisten u. dergl. Am meisten verbreitet ist die Weberei und Fl echt er ei. Die Frauen spinnen die Baumwolle zu feinem Garn, das von Berufswebern dann zu feinen Gespinsten verarbeitet wird. Die feinsten Gespinste liefert die Land- schaft Berber. (Turbane, Decken, Tücher.) Aus den Blättern der Palmen und aus Stroh werden allerlei Flechtarbeiten (Matten, Untersätze, Deckel usw.) angefertigt. Der Handelsverkehr mit den Nachbarländern war früher lebhaft und gewinnbringend, jetzt aber fast ganz verfallen. Die meisten Karawanenstraßen sind verödet infolge der Aufstände des Mahdi. Die bedeutsamsten Handels- plätze sind Berber, Omderman und Faschoda am Weißen Nil. Senear am Blauen Nil. sachliche Vertiefung: Wie kommts. daß die User der Flüsse von Sumpfwäldern begleitet werden? Wodurch ist die Entwicklung der mensch- lichen Kultur gehemmt worden? Warum wird der Ackerbau meist nur während der Regenzeit betrieben? In welcher Weise hat man für künstliche Bewässe- rung Sorge getragen? Warum konnte sich die Industrie nicht entwickeln? Wie kommts, daß der Handelsverkehr nur auf Karawanenstraßen sich bewegt? Zusammenfassung: Das Kulturleben der Nilmulde.
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