1908 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Fritzsche, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Afrika.
Wodurch ist nun die Entwicklung des Urwalds noch gefördert
w orden?
Die Entwicklung des ungeheuren Urwalds ist auch durch die große
Hitze gefördert worden, die im Kongobecken herrscht. Wie kommts, daß im
Kongobecken jahraus jahrein eine so große Hitze herrscht? Wodurch wird
diese große Hitze hervorgerufen? Inwiefern ist nun durch die große Hitze
die Entwicklung des Urwalds gefördert worden? Welchen Einfluß übt die
große Lichtfülle der heißen Zone auf die Pflanzenwelt aus?
Zusammenfassung: Die Ursachen der Urwaldnatur des Kongobeckens.
3. Was hat die Urwaldnatur des Kongobeckens zur Folge gehabt?
Das Kongobecken ist dicht besiedelt; man schätzt die Zahl der Be-
wohner auf ungefähr 35—40 Millionen. Die Bewohner sind Neger und
gehören zu der großen Negerrasse der Bantu. Sie gliedern sich in zahlreiche
Stämme, die von Häuptlingen beherrscht werden, und stehen auf einer sehr
niedrigen Kulturstufe. Sie sind Heiden und beten allerhand Gegenstände
an, denen sie Zauberkräfte zuschreiben z. B. Steine, Tiere, geschnitzte
Figuren usw.
Sie wohnen in dorfähnlichen Niederlassungen. Die zahlreichen
Hütten, die teils die Kegelform, teils die viereckige Bauart aufweisen,
sind gewöhnlich um einen freien Platz gruppiert, der den Herden während
der Nacht als Aufenthaltsort dient. Das ganze Dorf ist außen von einem
Pallisadenzauu umschlossen.
Die Beschäftigung der Kongoneger ist sehr verschieden. Einzelne
Stämme leben vom Fischfang und von der Jagd, während andere den
Ackerban betreiben. Der Ackerbau ist aber uur Hackbau, bei dem anstatt
des Pfluges die Hacke gebraucht wird. Man baut Hirse, Mais, Erdnüsse,
Bohnen, Melonen, Kürbisse, Zuckerrohr und Tabak. Einige Negerstämme
treiben Elfenbeinhandel.
Die Stämme leben untereinander in beständiger Feindschaft und be-
fehden einander. Selbst innerhalb der einzelnen Stämme entstehen oft
blutige Fehden. Viele Stämme der Kongoneger haben an Menschen-
opfern große Freude, und daher ist die Hinrichtung von Sklaven und Ge-
fangenen an der Tagesordnung. Unter vielen Stämmen herrscht noch die
Menschenfresserei. „Die Leute rühmen sich der Zahl der Feinde, die
sie verzehrt haben, und hängen die gebleichten und weiß gewordenen Schädel
auf einen Baum vor der Tür auf oder ordnen sie in Reihen auf den Dach-
balken der Hütte als ein stilles Zeichen ihrer Wichtigkeit und Tapferkeit."
Zusammenfassung: Volksleben und Volksbeschäftigung.
Rückblick und Zeichnung.
Das Kongobecken.
1. Lage und Ausdehnung. 2. Bodenform und Bodenbefchaffenheit.
3. Gewässer. 4. Klima und Niederschläge. 5. Tierwelt und Bodenerzeugnisse.
Q. Volksleben und Volksbeschäftigung.
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