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1. Die Landschaften Europas - S. 447

1900 - Trier : Lintz
Rückblick auf frühere Kulturzeiten. 447 gewöhnlichen Manne aus dem Volke geht diese Ritterlichkeit nicht ab, und der Vornehme findet sie auch an diesem natürlich und selbstverständlich, sodass der Unterschied der Stände weniger schroff hervortritt* als in andern Ländern, als z. B. im Lande der Deutschen, denen der spanische Stolz fremd ist, die aber dem Kasten- geist nur zu viel huldigen. Eine grosse Höflichkeit und Liebens- würdigkeit im Verkehr wird auch am Portugiesen gelobt. Dem spanischen Volke wird ferner von jedem Besucher des Landes eine hohe geistige Veranlagung zugesprochen. Auch das rege religiöse Gefühl, das im Volke lebt, braucht nur von seinen Auswüchsen befreit zu werden, damit es ein wertvoller Keim der zukünftigen Entwicklung wird. Die geringe Sorge, welche in Spanien der Volksbildung zu teil wird, brauchen wir nach der obigen Kennzeichnung der spanischen Volksseele nicht weiter zu begründen. Eine grössere Fürsorge für die Volksschule, die an hungernden Lehrern krankt, wird in der Zukunft auch durch die ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse erschwert. Dies gilt besonders von Portugal, wo es 1890 79,2%, unter den Frauen sogar 85% Analphabeten gab. In Spanien giebt es 10 Universitäten und zwar zu Madrid, Sala- manca, Valladolid, Oviedo, Santiago, Zaragoza, Barzelona, Valencia, Granáda und Sevilla, in Portugal nur 1, nämlich zu Coimbra. Sowohl in Spanien als auch in Portugal ist die römisch- katholische Religion, zu der sich fast alle Bewohner bekennen, Staatsreligion, jedoch ist die Ausübung einer andern Religion nach der Verfassung gestattet. 12. Rückblick auf frühere Kulturzeiten. Die ältesten Bewohner der Halbinsel, von denen uns die Ge- schichte Kunde giebt, waren die Iberer, deren letzter Rest (etwa 440000) die Basken sind (vgl. S. 166). Sie wurden von den später einwandernden Kelten teils aufgesogen, teils in die Gebirge ver- drängt. Der keltische Einfluss machte sich besonders im Nw und W geltend, und in ihm liegt der erste ethnische Unterschied zwischen Portugiesen und Spaniern begründet. An den südlichen und östliehen Küstenpunkten hatten sich phönizische und grie- chische Kolonisten niedergelassen. Ihr Kultureinfluss war aber nicht so gross wie der der viel zahlreicher einwandernden römi- schen Kolonisten und Veteranen. Fast die ganze Halbinsel wurde romanisiert, und besonders im Sw entstanden grosse Städte, die wichtige Sitze des römischen Geisteslebens wurden. Der römische Einfluss war so stark befestigt, dass ihm auch die zahlreichen germanischen Volks Stämme, die in derzeit der Völkerwanderung einwanderten, mit Leichtigkeit unterlagen, selbst die \Y estgoten, die eine Zeit lang über das ganze Land herrschten. Eine zweite hohe Blüte der Kultur brachten die Araber oder Mauren. Von Afrika, also von S her. ergoss sich
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