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1908 -
Freiburg im Breisgau [u.a.]
: Herder
- Autor: Geistbeck, Michael
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 31
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Lehrerbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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1. Abschn. Die Gesteinshülle oder Lithosphäre.
der Nordsee; c) Koralleninseln. Solche Inseln finden sich nur in
tropischen Meeren; die Tätigkeit der (Kalk aussondernden) Korallen-
tiere ist nämlich an eine Temperatur von mindestens 200 C geknüpft.
Sie können überdies nur in seichtem, höchstens bis zu 40—50 m tiefem,
klarem Salzwasser leben und gehen bei Berührung mit Süßwasser oder
atmosphärischer Luft sofort zu Grunde.
Die Entstehung der Koralleninseln erklärt sich nach Darwin auf folgende Weise:
Die Korallentiere bauen ihre kalkigen Gerüste in Gewässern von ungefähr
35 in Tiefe um die Küsten. Dies sind die sog. Küstenriffe, die sich unmittel-
bar an die Küste anschließen. Findet eine Senkung der Küste in hinreichend lang-
samem Maßstabe statt, so bauen die Korallen ihre Mauern senkrecht bis zur
Meeresfläche fort, und es entsteht nun ein breiter, ruhiger Kanal zwischen der
Küste und dem Riff; das Küstenriff ist so zum Damm- oder Wallriff ge-
worden. Sinken riffumfäumle Inseln so weit hinab, daß auch die letzte, höchste
Fig. 88. Allmähliche Entwicklung eines Atolls (C" C") aus einem Küstenriffe (C C)
durch die Köergangsstufe eines Aammriffes (C' C').
Spitze unter dem Wasser verschwindet, so bleibt nur das ringförmige Riff übrig,
das dann den Namen Atoll führt (Fig. 89). Jedes Atoll ist demnach der
Grabstein einer versunkenen Insel. Beispiele von Küstenriffen sind die Korallen-
bauten des Roten Meeres; mit Damm- oder Wallriffen sind umgeben die Karolinen,
Neu-Kaledonien usw.; zu den größten Atollen gehören die Lakkadiven und Malediven
im Indischen Ozean.
Eine Veranschaulichung des ganzes Vorganges gibt obenstehendes Schema
(Fig. 88). Zuerst ist die Insel F von einem Küstenriff Cg umgeben; indem die
Insel anfängt zu sinken, während das Riff fortwächst, bildet sich ein Kanal zwischen
diesem und der Insel; es entsteht das Dammriss C'c'; endlich verschwindet die
Insel ganz, und das Atoll C" C" ist fertig.
In neuester Zeit wurde die Theorie Darwins mehrfach angefochten. Sie
gewinnt aber zusehends wieder mehr Anhänger. „Das allmähliche Fortwachsen
der Korallen auf sinkendem Meeresboden ist tatsächlich", sagt Prof. Frech,
„die einzige einleuchtende Deutung für die Entstehung der Hunderte von Metern
messenden Riffbildungen."
Bedeutung der Inseln: a) i m Haushalte der Natur. 1. Infolge
ihrer allseitigen Umgebung mit Wasser erfreuen sich die Inseln in der Regel eines
ziemlich gleichmäßigen Klimas; da sie ferner den feuchten Meereswinden von allen