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1908 -
Freiburg im Breisgau [u.a.]
: Herder
- Autor: Geistbeck, Michael
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 31
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Lehrerbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Erdkunde der Lebewesen (Biogeographie).
6. Ebenso allgemein anerkannt ist die Anziehung des Meeres auf den
Menschen. Keines der großen Menschenzentren der Erde liegt vom Meere
abgeschnitten; alle sind vom Meere umgeben, durch Häsen und Flüsse mit
ihm in engster Verbindung. Das Rheindelta, die Küsten von Frankreich,
England, die Küsten von Indien und China treten auf einer Bevölkerungs-
dichtigkeitskarte der Erde als Zeugen für die Eigenschaft des Meeres aus,
die Menschen an seinen Ufern zu sammeln.
7. Gleichfalls für die Verteilung der Bevölkerung nicht ohne Belang
sind die sog. Lockmittel des Verkehrs. Die Entdeckung von Gold erfüllte
Kalifornien und Australien plötzlich mit einer zahlreichen Bevölkerung; die
Portugiesen wurden von den Gewürzinseln des Morgenlandes angezogen;
die Russen sind als Eroberer in dem Verbreitungsgebiete der Pelztiere
bis nach dem äußersten Osten Sibiriens, ja selbst bis nach Amerika
vorgedrungen, und der Kabliaufang führte die Franzosen nach Neu-
Fundland.
8. In hohem Grade ist endlich die Bevölkerungsdichte eines Gebietes
abhängig von dem jeweiligen Kulturzustande seiner Bewohner. So ver-
mögen z. B. auf einem Boden, der früher nur einige Familien von Fischern
oder Jägern ernährte, Menschen, die mit den Werkzeugen einer höheren
Kultur ausgerüstet sind, in ungleich größerer Zahl zu wohnen.
Die Gebiete, in denen auf großen Strecken eine dichte Bevölkerung wohnt,
find 1. Süd- und Ostasien mit 840 Mill. und 2. Europa mit Vorderasien und
Nordafrika mit 480 Mill. Diese beiden Gebiete zählen mehr als aller Menschen
der Erde. Amerika mit seinen 150 und Afrika mit 120 Mill. (mit Ausnahme von
Nordafrika) fallen schon wenig ins Gewicht; noch weniger Australien und die
Inselwelt des Stillen Ozeans.
Ii. Einheit des Menschengeschlechtes. Die gesamte Mensch-
heit bildet trotz großer Verschiedenheit in Körperbau, Lebensweise und
Gesittung eine Einheit. Hierfür sprechen die allen Menschen eigene
geistige Begabung, der Besitz einer artikulierten Sprache und das Vor-
handensein religiöser Vorstellungen auch bei den tiefststehenden Völkern.
— Als Heimat des Menschengeschlechtes gilt zumeist Asien, von
welchem Kontinente aus die Besiedlung der Erde auch am leichtesten er-
folgen konnte.
Iii. Die Menschenrassen. Trotz der Einheit des Menschen-
geschlechtes lassen sich in ihm mit Rücksicht auf den Körperbau verschiedene
Gruppen unterscheiden: die Menschenrassen. Die am meisten verbreitete
Einteilung ist die nach der Hautfarbe, zuerst von Blumen ba ch vor-
geschlagen. Danach unterscheidet man: 1. die hellfarbige Rasse, auch
mittelländische oder indo-atlantische genannt — hell bis bräunlich,