1906 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Jecht, Richard, Stutzer, Emil, Kühn, Albin, Zeitzschel, Emil, Wetzold, Alwin, Schmidt, Oswald
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Görlitz
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
■§ 176.
I). Einwohnerzahl von Görlitz.
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4. Das Prinz-Friedrich-Karl-Denkmal wurde am 27. Oktober
1891 vor dem Blockhause enthüllt. Es ist nach einem Entwürfe von
Ochs hergestellt; der Guß der Bronzesigur ward durch das berühmte
Hüttenwerk Lauchhammer ausgeführt. Die in Überlebensgröße aus-
geführte Statue steht auf einem vier Meter hohen Sockel aus
schwedischem Granit und stellt den Prinzen in Husarenuniform dar,
wie er im Vorwärtsschreiten den rechten Arm ausstreckt. Die Rückseite
des Sockels trägt seinen Wahlspruch: „Ich wag's, Gott walt's!"
5. Das Reiterstandbild Kaiser Wilhelms 1. (s. Abbildung 7),
von Pfuhl, ward am 18. Mai 1893 in Anwesenheit unseres jetzigen
Kaisers enthüllt und ist die größte Zierde des Obermarktes, zugleich
eins der bedeutendsten Denkmäler von Görlitz. Es ist
11j/2 m hoch und stellt den Monarchen hoch zu Roß und gehüllt
in den Mantel so dar, wie ihn seine Zeitgenossen oft gesehen haben.
Zu beiden Seiten des Granitpostaments stehen die Figuren Bismarcks
und Moltkes. Die Ostseite des Sockels ist geziert mit den Wappen
der preußischen Oberlausitz und der Stadt Görlitz und trägt die Inschrift:
„Dem Einiger Deutschlands die getreue und dankbare preußische Ober-
lausitz. 1893."
6. Das Roon-Denkmal, von Pfuhl, ward am 25. Juni 1895
aus dem Wilhelmsplatz enthüllt. Auf einem Granitsockel erhebt sich
das in Lebensgröße ausgeführte Standbild des Generalfeldmarschalls
mit dem Marschallstab in der Hand.
7. Das Jakob-Böhme-Denkmal, ebenfalls von Pfuhl, in der
Nähe der Reichenbergerbrücke und des Parkes, ward am 3 l. Oktober
1898 enthüllt. Die lebensgroße Bronzefigur zeigt uns den ehrsamen
Schuhmachermeister auf seinem dreibeinigen Arbeitsschemel sitzend, in gewal-
tigem Faltenrock, unter sich Hammer und Stiefel als Zeichen seines Hand-
werks. Auf dem linken Knie liegt die aufgeschlagene Bibel, die Quelle
seines Forschens, während er die rechte Hand auf die Brust hält, als
wollte er einen soeben getanen Ausspruch auf diese Weise bekräftigen.
I). Linwaljnerzafil von Görlitz.
Um 1120 hatte die Stadt etwa 7800 Einwohner, um 1-172 etwa 8300..
Für 1533 ist die Einwohnerzahl ans 10 600 zu schätzen, um 1570 war sie um
500 gestiegen. 1585 betrug sie vor der Pest 9069, nach der Pest 6614; also
2455 Menschen erlagen der Seuche. 1641 zählte die Stadt etwa 5000 Ein-
wohner, 1717 etwa 5500, 1791 wieder 7665. Für 1800 werden 9000 Einwohner
ohne Militär angegeben. Es ergab sich bei den Volkszählungen