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1. Die deutschen Landschaften - S. 211

1896 - Trier : Lintz
Das rhein. Schiefergebirge und die niederrhein. Tiefebene. 211 Nähe dieser Stadt das Hütten- und Eisenwerk Friedrich- Wilhelm s h ü 11 e. Das Sauerland und das Wupperthal. Für den Ackerbau liegen im Sauerland die Verhältnisse ebenso ungünstig wie im Westerwald und den meisten Gegenden des rheinischen Schiefergebirges. Bodenform und Klima hindern seine Ausbreitung und seinen lohnenden Betrieb. M eh r verbreiten konnte sich die Viehzucht, da es nicht an feuchten Wiesenthälern fehlt; jedoch ist der Viehbestand, wenigstens im Osten, geringer als im Westerwald. Der Wald wuchs ist im westlichen Teile des Gebietes unbedeutend, zeigt dort auch keine sehr üppige Entfaltung, weil der Boden ziemlich unfruchtbar ist, während sich mehr nach Osten, im eigentlichen Sauerlande, grosse und schöne Waldungen ausbreiten. Im westlichen Teile, wo infolge der geringeren Erhebung die klimatischen Verhältnisse etwas günstiger sind, hat stellenweise der Obstbau eine eifrige Pflege gefunden. Obschon meistens nur geringwertiges Obst gezogen werden kann, trägt derselbe dort nicht unwesentlich mit zur Besserung der oft ärm- lichen Lebenslage der Bewohner bei. Beschäftigung und Verdienst finden viele Bewohner auch in den zahlreichen, aber meist kleinen Bergwerksbetrieben, die vornehmlich Bleierz, Zinkblei und Eisenerze zu tage för- dern. Am Westrande der bergischen Höhen sind Braunkohlen- gruben in Betrieb. — Bergbau. Wo sich im Sauerlande eine dichtere Bevölkerung ange- siedelt hat, dort hat das Aufblühen der (xewerbthätigkeit dies bewirkt. Der wichtigste Gewerbebezirk ist das gew erb rei che Thal der Wupper. Der Fluss besitzt ein starkes Gefälle, und dieser Eigenschaft verdanken sowohl er als auch seine zahl- reichen kleinen Zuflüsse die hohe Bedeutimg, die sie für die Entfaltung gewerblicher Thätigkeit haben. Das Gewerbe, das sich hier auf kurzem Baume entwickelt hat, ist ein mannigfaltiges und grossartiges, und durch dasselbe sind zahlreiche Ort- schaften schnell zu volksreichen Städten angewachsen. Sein gewaltiges Aufblühen liegt nicht zum geringsten Teile auch in dem Wesen der Bevölkerung selbst begründet. Die Wupper- thäler sind ein Völkchen, das gestählt ist im Kampfe mit der Natur, die den Vorfahren nur wenige Gaben spendete, das genügsam herangewachsen ist, weil die Natur ja nicht viel bot, und das durch den Lebenskampf, den es führen musste, an ein scharfes Nachdenken gewöhnt worden ist. Hieraus kann man es sich erklären, dass, als sich neue und reichere Quellen des Lebenserwerbs darboten, solche mit der g a n z e n T h a t- kraft ausgebeutet wurden und sich eine Rührigkeit
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