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1. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 77

1908 - Berlin : Süsserott
— 77 — diesen allerdings räumlich getrennt auch Kohlen. Daneben liefert er Gold, Platin, Kupfer und Silber. (Die russische Goldproduk- tion betrug 1905 33 542 kg i. W. von rund 94 Mill. M, die Platin- ausbeute mit 4500 kg etwa sieben Achtel der Weltförderung.) Das Gebiet des Kaukasus liefert in Transkaukasien neben Kupfer und Manganerzen besonders Naphtha, das in verschiedenen Gegenden, besonders auf der Halbinsel Apscheron, in Baku (große Raffinerien) und dessen Umgebung gewonnen wird. Die Naphthagewinnung hat seit den Tiefbohrungen von 1872 einen riesenhaften Aufschwung genommen (Röhrenleitung von Baku nach Batum; außerdem be- sondere Zisterneneisenbahnwagen und Tankdampfer). Die „Russisch- Amerikanische Öl-Kompagnie" versorgt ganz Südeuropa mit Petro- leum, und viele Dampfer auf dem Kaspischen Meer und der Wolga werden mit Naphtha geheizt. Rußland ist auch reich an Salz. In den Bezirken Astrachan und Orenburg sind große Steinsalzlager, und der Boden vieler früheren Steppenseen ist mit einer dicken Salzkruste bedeckt. Auch die seichten Buchten des Schwarzen Meeres dienen der Salzgewinnung. 3. Industrie. Die russische Industrie ist vor allem Hausindustrie. Die langen Winter und der Mangel an guten Wegen zwingen die Bewohner zur Verarbeitung der reichlich vorhandenen Rohmaterialien. Bestimmte Orte verfertigen immer nur gewisse Artikel. (Die Be- wohner vieler Dörfer um Moskau und Kasan Gold- und Silber- arbeiten, die von Tula Samoware, ,,Tula"-Klingen und ,,Tula"- Kurzwaren aus Stahl, Eisen und ,,Tula"-Silber.) Die Fabrik- industrie hat sich trotz der Förderung durch die Regierung (hohe Schutzzölle!) sehr langsam entwickelt, da es ihr mit Ausnahme des polnischen Bezirkes an geschulten Arbeitern fehlt. (Die unter Alexander Ii. ins Land gerufenen deutschen Ingenieure, Werk- meister und Arbeiter wurden später nicht mehr mit demselben Wohl- wollen behandelt.) Erst in jüngster Zeit sind namentlich in Polen und dem südrussischen Kohlen- und Erzbecken moderne Großbetriebe entstanden, außerdem haben auch Petersburg, Moskau und der Kaukasus (Baku und Tiflis) eine rege gewerbliche Tätigkeit. Viele Großbetriebe sind Abzweigungen deutscher Firmen. An der Spitze steht die Textilindustrie. Der Baumwollenbedarf wird zu einem Drittel im eigenen Lande gedeckt (Kaukasus, Turkestan), wodurch die Baumwollwarenfabrikation sehr gefördert wird (Zahl der
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