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1. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde der außerdeutschen Länder - S. 43

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iii. Frankreichs wirtschaftliche Stellung. 43 reicht wie die sonstige Rohstofferzeugung des Landes auch nicht aus, um die Ansprüche der Industrie zu befriedigen. d. Industrie. Sie steht namentlich in der Feinheit und Formvollendetheit der Aussührung auf hoher Stufe, doch ist ihr in manchen Artikeln, in denen sie früher eine beherrschende Stellung einnahm, von Deutschland der Rang streitig gemacht worden. Obenan finden wir die Textilindustrie, von der sich die Seiden- indnstrie als wichtigste heraushebt. Sie hat, außer in Paris, naturgemäß ihr Zentrum im Süden des Landes, wo Lyon der Hauptindustrieplatz und gleichzeitig der wichtigste Seidenmarkt Europas ist. Auch die Leinenindustrie von Lille und Valenciennes (Spitzen), die Wollindustrie von Lille, Ronbaix, Tourcoing, Amiens, Nancy und Paris knüpsen an die vor- handenen Produkte des Landes an. Dagegen müssen für die Baumwoll- industrie von Le Havre, Rouen, Paris und Amiens, sowie sür die Jute- indnstrie von Dünkirchen die Rohstoffe eingeführt werden. Für Jute bildet Französisch-Jndochina ein Hauptproduktionsgebiet. In der Bekleidnngs- industrie ist Paris für Damenmoden noch immer tonangebend. In der Seiden- industrie steht Frankreich an zweiter, in der Wollindustrie an erster, in der Baumwollindustrie an vierter Stelle, nimmt aber auch in den übrigen Fabri- kationszweigen an der Weltproduktion in hervorragendem Maße teil. Bedeutend ist die Metallwaren- und Maschinenindustrie; ihre Welt- stellung ergibt sich schon aus der obigen Angabe über die Eisen- und Stahl- erzeugung. Creuzot, St. Etienne und Paris sind die wichtigsten Plätze. In den größeren Hafenstädten blüht der Schiffsbau. Zu den kennzeichnenden Industrien Frankreichs gehören auch die Zuckerfabrikation, welche 12,4 °/0, die Branntwein-, Kognak- und Likörfabrikation, welche 10,5 °/o der Welterzeugung herstellt, ferner die Schaumweinfabrikation, die Her- stellung von Uhren in Paris und Besan^on, von Handschuhen in Paris und Grenoble, von Bijouterie-, Leder- und Parfümeriewaren in Paris, Seifen in Marseille, Porzellanwaren in Sevres und Limoges. Fast alle französischen Industrien produzieren weit über den eigenen Bedarf. c. Handel und Verkehr. 1. Handel. Fassen wir die bisherigen Angaben über Art und Umfang der französischen Produktion zusammen, so erkennen wir leicht, daß in der Ein- fuhr die Rohstoffe und nach ihnen die Nahrungs- und Genußmittel den ersten Platz einnehmen müssen, daß dagegen in der Ausfuhr die Fabrikate über- wiegen, aber auch Genußmittel, namentlich Wein, eine große Rolle spielen werden. Die wichtigsten Einfuhrgegenftände find Wolle, Baumwolle, Seide, Steinkohlen, Getreide, Ölsaaten, Felle und Pelze, Erze, Maschinen, Kautschuk und Guttapercha, Kaffee, Flachs usw. Die Ausfuhr setzt sich hauptsächlich aus Seiden-, Baumwoll-, Woll-, Leder- und Metallwaren, aus Maschinen, Wolle, Wein, Kunsttischlereiwaren, Wagen, Seide, Kleidern und künstlichen Blumen zusammen.
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