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1. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde für Handelsschulen - S. 29

1917 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
F. Die Schlesische Bucht und ihre Randgebirge. 29 Quarzsand und Porzellanerde hat die Steingutindustrie in Bunzlau und anderen Orten und die Glasindustrie im Waldenburger Berglande und im Riesengebirge (Schreiberhau, Petersdorf) gefördert. Daneben ist in vielen Teilen des Gebirges der Steinbruchbetrieb (Granit, Marmor, auch für Bildhauer- zwecke) von Bedeutung. Eine zweite wichtige Kraftquelle der Industrie sind die Wasserläufe, deren Ausnutzungsmöglichkeit durch die zahlreichen Talsperren (vgl. Wupper S. 18), z. B. am Bober, in letzter Zeit wesentlich erhöht ist. Gleichzeitig sind damit die zahlreichen Überschwemmungen durch die Bäche beseitigt. Infolge der Verwendung des Gefälles ziehen die Dörfer sich stundenlang an den Bächen hin (Langenbielau, Peterswaldau). Fast alle Orte betreiben Textilindustrie, die hier wie im Erzgebirge den wichtigsten Erwerbszweig bildet. Anfänglich war nur die Leinenindustrie (Flachs, siehe oben) vorhanden, durch die noch heute Landeshut, Hirschberg, Schweidnitz, Sagan, Sorau u. a. weit bekannt sind. Später gesellte sich die Verarbeitung von Baumwolle in Zittau und Görlitz und Jute in der Lausitz hinzu. Der früher sehr ausgedehnten Schafzucht verdankt die Tuchindustrie in Bautzen und Görlitz ihre Bedeutung. Herschberg: und Umgebung zeichnen sich durch Teppichherstellung aus. Der Waldreichtum hat im Riesengebirge eine bedeutende Holzindustrie^ wie Zündholz-, Holzstoff- und Papierbereitung (Hirschberg) hervorgerufen. 2. Die Gberschlesische platte. Sie bildet den südöstlichsten Teil des südlichen Landrückens und wird durch die Glatzer Neiße im Nw. begrenzt. Die Bedeutung der mit dürftigem Boden und rauhem Klima ausgestatteten Hochfläche liegt fast ausschließlich in den von der Natur reichlich aufgehäuften Bodenschätzen. Das Steinkohlenlager um Beuthen, Kattowitz, Königshütte und Gleiwitz übertrifft an Ausdehnung und Menge das Ruhrgebiet ganz wesentlich. Wenn trotzdem die Ausbeute nicht so groß ist wie im Westen, so liegt das in erster Linie an der ungün- stigen Verkehrslage. Über den Kohlenflözen lagern Zink-, Blei- und Eisen- erze, die hier einen zweiten deutschen Jndustriebezirk haben entstehen lassen, der sür Ostdeutschland ähnliche Bedeutung besitzt, wie der rheinisch-westfälische für West- und Mitteldeutschland. In der Zmkgewinnung wird Oberschlesien nur von den Vereinigten Staaten übertroffen, in der Eisengewinnung nimmt es in Deutschland den zweiten Rang ein. Die Hauptplätze der weitverzweigten Eisenindustrie (Hütten, Walzwerke, Maschinenfabriken usw.), sowie der Zink- Hütten sind die obengenannten Orte. Infolge der bedeutenden Industrie ist die Bevölkerung außerordentlich dicht. 3. Das Schlesische Aachland. Bodenbenutzung. Es wird durch die Oder in zwei ungleiche Teile zerlegt, deren südlicher durchweg sehr fruchtbaren Ackerboden besitzt und eine blühende Landwirtschaft ins Leben gerufen hat. Unter den angebauten Getreidearten steht der Weizen an erster Stelle. Große Flächen dienen dem Anbau von
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