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1893 -
Altona
: Uflacker
- Autor: Ehlers, Hans
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Hamburg
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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versandt werden sollen, werden bis zu dessen Abfahrt in dem
Güterschuppen aufbewahrt, der hinter dem Hauptgebäude
liegt.
13.
Die Palmaille.
Die schönste Straße unserer Stadt ist die Palmaille, die
südliche Grenzstraße des Südwesterteils. Das Wort Palmaille
bedeutet ein Ballspiel (Mailspiel) ähnlich dem Croquet, wie
auch die lange, an beiden Seiten mit Bäumen besetzte Bahn
zu solchem Spiel*). Zum Zweck eines solchen Ballspiels ließ einer
der Schauenburger Grafen, Otto V., im Jahre 1638 die Pal-
maille in einer Länge von etwa 640 in anlegen und mit
400 Bäumen in vier Reihen bepflanzen. Da der Graf
schon im folgenden Jahre starb, so verfiel die Palmaille
einstweilen und wurde auch später nicht zum Ballspiele her-
gerichtet.
Mit der Elbe in gleicher Richtung (von O. nach W.)
sich erstreckend, gestattet die Palmaille an mehreren Stellen
einen herrlichen Durchblick über dieselbe. An ihrem westlichen
Ende erhebt sich das Krieger-Denkmal, welches von Altonaer
Einwohnern zu Ehren des neunten (schleswig-holsteinischen)
Armeecorps und zum Gedächtnis an dessen Thaten im deutsch-
französischen Kriege errichtet und 1875 feierlich enthüllt worden
ist. Das Denkmal ist eine hohe Säule, deren Spitze ein
Adler krönt. An jeder Ecke ist ein deutscher Krieger dargestellt.
Die zwanzig französischen Geschütze, welche teils am Denkmal
angebracht, teils in dessen Nähe aufgestellt sind, hat Kaiser
*) Es ist abzuleiten von dem italienischen palla = Ball oder
Kugel und maglio = hölzerner Hammer oder Schlägel. „Palla
a maglio" bedeutet also: Das Kugelsviel mit dem Hammer. Im
Holländischen wurde daraus „Palmaille" oder „Palmalte". In
Deutschland übernahm man dieses holländische „Palmaille". Das
Wort hat also gar nichts mit dem französischen „maille" (d. h. Masche)
thun, vielmehr wäre „Pallmail" die richtige Schreibweise. Vergl.
Ehrenberg, Altona unter Schauenburgischer Herrschaft, Heft Iii, S. 66.