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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 332

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 332 — (auch von den Schweden, die zu Osnabrück unterhandelt hatten) am 24. Oktober 1648 unterzeichnet. Des Osnabrücker und des Mün- sterschen Abschlusses Urkunden wurden ans dem Bischofshofe von den kaiserlichen Gesandten unterschrieben, und gegen die Abendstunde jenes Tages donnerten dreifache Ladungen von den Basteien der Stadt das letzte Echo des schrecklichsten aller Kriege nach. Der bedeutendste, aber nicht der segensreichste Bischof war Christoph Bernhard von Galen, voll Krast und Geist, aber mehr Heerführer als Hirte seiner Heerde. Er, der Sohn des Erzmarschalls von Kurland und Semgallen Dietrichs von Galen, aber von mün- sterschem Adel, war früher Domküster gewesen. Am 17. Sep- tember 1651 wurde er im Dome zum Fürstbischöfe gesalbt und hat viel für die bessere Verwaltung und für Friedenswerke gethan in unermüdlichem redlichen Streben. Aber die Bürger seiner Haupt- stadt, die sich unabhängig machen wollten, erklärten doch nicht ganz mit Unrecht, sie wollten lieber des Türken, ja des Teufels, als ihres Bischofs Unterthanen sein. Drei Mal zog er gegen seine ei- gene Stadt zu Felde, bis er sie, wie er 1661 auf eine Denkmünze setzen ließ, „zum Gehorsam zurückbrachte" und in den zerschossenen Manern, unter Kugeln und Bomben, die den Boden bedeckten, ein großes Festbankett gab und bei jeder der vielen ausgebrachten Ge- sundheiten 80 Kartaunen lösen ließ. Von seinem Einzüge erzählt man Folgendes: Bernhard von Galen belagerte Münster und that den Bürgern manches Leid, so daß sie zuletzt deu Frieden nehmen und ihm die Stadt übergeben mußten. Da zog er mit großem Gesolge von Tom- Herrn, Rittern und Soldaten in die Stadt ein. Am Thore der Citadelle übergab ihm der Magistrat den Schlüssel und leistete einen neuen Huldigungseid. Dann zog der Bischof in vollem bischöflichen Ornate in das Liebfrauenthor ein, sein Generalvikar und Ossizial ihm zur Seite, und vor ihm die Schulkinder, Mönche, Vikarien, Domherren und Kanonici, alle mit Chorkappen bekleidet von der Farbe ihres Stiftes. Hinter ihm her zog der Adel, die Herren vom Gericht, die Hofleute, und zuletzt der Magistrat und die Bürger. Als sie in dieser Ordnung am alten münsterschen Rathause vorbei-
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