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1908 -
Verden
: [Selbstverl.] F. Vogeler und H. Wilkens
- Autor: Wilkens, Hans, Vogeler, F.
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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besserung des sandigen Ackerlandes verwendet wird. In
früheren Zeiten deckte man mit langem Heidekraut auch die
Gebäude des Landmannes. Im Walde gedeihen die ver-
schiedensten Hölzer und Sträucher. Je nach der Art der Hölzer
gibt es Laub-, Nadel- und Mischwald. Eingehegte Gehölze
von mäßigem Umfange, sogenannte Haine, dienten unseren
heidnischen Vorfahren als Opferplätze. Sie boten auch den
Flüchtlingen sichere Zufluchtsstätten dar. Ein waldartiges
Gehölz mit gepflegten Wegen und Anlagen nennt man Park.
In der Forst geschieht die Abholzung und Anpflanzung nach
bestimmten Vorschriften und Grundsätzen der Forstbehörde.
Forst und Wald liesern Bau-, Nutz- und Brennholz.
Wo aus der Erde das Wasser festgehalten wurde, etwa
durch tonigen Untergrund oder durch Ortsteinschichten oder
auch durch hohen Erdrand, da hat sich durch langsame Zer-
setzung der Pslanzenstoffe ein loses Fasergesüge gebildet, das
ist das Moor. Nach seiner Lage unterscheiden wir Rand-
und Binnenmoore und nach der Beschaffenheit Grünlands-
und Hochmoore. Das Moor diente früher hauptsächlich zur
Gewinnung des Brenntorses, es wird heutzutage auch durch
Entwässerung und Beimengung von Sand sowie durch starke
Düngung dem Acker- und Wiesenbau nutzbar gemacht. Stellen-
weise brennen die Moorbauern das Moor ab, um den Frucht-
bau vorzubereiten. Dabei erfüllt der lästige Höhenrauch
meilenweit die Luft. Solche niedrige Gegenden, die wohl
wegen ihres Pflanzenwuchses noch als Weideplätze dienen, die
aber für den Ackerbau zu naß sind, bezeichnet man mit dem
Namen Bruch. In den Brüchen ist das Absterben der Pflan-
zen noch geringer als im Moore. Ellern, Weiden und Sumpf-
porst sind fast die einzigen Bäume und Sträucher des Bruches.
Das Bruchland ist häufig ein Überbleibsel von Landseen und
steht gewöhnlich mit einem fließenden Gewässer in Verbindung.
15 Die Torfbereitung und die Moorkultur.
Im Frühjahre sieht man die Landleute ost tagelang in
den Moorkuhlen stehen, um in mühsamer Arbeit den Tors
zu stechen, der neben dem Feuerholz anstatt der Steinkohlen
im Winter die menschlichen Wohnungen behaglich erwärmt.
Frauen und Mädchen schieben die frischen Soden auf den
Moordamm und legen sie nebeneinander hin, damit das Wasser
herauszieht. Nach einigen Wochen werden die Soden in kleinen
Häufchen aufgestellt, die dann, nachdem Wind und Sonne