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1. Blühe, deutsches Vaterland - S. 11

1909 - München : Seyfried [u.a.]
— 11 — teile und Vorteile. Je mehr Nachbarn ein Land hat, desto mehr Gelegenheit zu Zwist und Krieg ist gegeben, desto notwendiger ist es auch, beständig zur Abwehr bereit zu sein. Unaufhörliche Kriegs- gefahr ist zwar sehr unangenehm für ein Land, )ie hat aber auch recht gute Wirkungen. Sie weckt in dem bedrohten Volke Mut und Tapferkeit, zwingt es zur Einigkeit und stärkt in ihm das National- bewußtsein; sie nötigt es zu steter Kriegsbereitschaft, zur aufmerk- samen Verfolgung der Begebenheiten in der Nachbarschaft und zur Anspannung seiner Kräfte. Dadurch wird es vor Verweichlichung und Erschlaffung bewahrt und erhält mancherlei Anregungen, die es zu beständigem Fortschritt nötigen. Deutschland hat das alles in reichem Maße erlebt. Durch seine zentrale Lage ist es auch ein geschichtlicher Mittelpunkt geworden. Wenig Staaten haben soviel Rriegsnot auszustehen gehabt wie Deutschland. Oft sind die Geschicke der Völker auf deutschem Boden entschieden worden. Die Ungarnkämpfe, der Dreißigjährige und Siebenjährige Rrieg und ein Hauptteil der Feldzüge Napo- leons haben deutsches Gebiet zum Schauplatz gehabt. Manche Grenzgebiete sind Deutschland in seinen zahlreichen Kriegen verloren gegangen (Niederlande, Schweiz), andere konnten nur mit schweren Opfern wieder gewonnen werden (Pommern, Preußen, Schleswig, Elsaß-Lothringen). Die zentrale Lage hat Deutschland auch zum Marktplatz ge- macht, auf dem nicht nur materielle sondern auch geistige Güter ausgetauscht werden. Schon im Mittelalter war Deutschland der Mittelpunkt des europäischen Handels. Unsere Raufleute beherrschten ganz Nordeuropa. Die deutschen Städte blühten auf und wurden reich. Der vielfache Verkehr mit den Nachbarstaaten brachte den Deutschen viel fruchtbare Gedanken, durch welche ihr Fleiß und ihre Geschicklichkeit angestachelt und zu tüchtigen Werken befähigt wurden. £itte Reihe von Erfindungen verdankt die Welt den Deutschen' unsere großen Dichter und Denker, Forscher und Künstler haben namhaften Anteil an dem hohen Stand der europäischen Kultur. Deutschlands Grenzen. Dieser lebhafte Güteraustausch ist durch die Beschaffenheit der deutschen Grenzen sehr begünstigt worden. Deutschland hat viel offene Grenzstellen, die dem friedlichen Verkehr kein Hindernis bieten. Nur im Süden ist es durch die gewaltige ^ochgebirgsmauer der Alpen abgeschlossen, welche aber schon von einigen Schienenwegen durchbrochen ist. Von Frankreich und Belgien trennen uns zwar auch einige niedrige Gebirgsrvälle (U?asgenwald, Hardt, Hunsrück, Lifel
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