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1. Alte Geschichte, mit geographischen Einleitungen - S. 236

1829 - Stendal : Franzen und Große
236 Alte Geschichte. Art von Vormundschaft setzte, sich das Sittenrichter- amt, die Beherrschung des Gewissens, und ein in der römischen Welt unerhörtes, dem christlichen Bruder- sinn widermechendes Ansehen anmaßte. Insonderheit hoben sich die Bischöfe der Hauptstadt als Präsidenten der Concilien (Synoden) ihrer Provtl^ und hie- ßen Metropolitane. Die Vorsteher dcrw»^r und groß- ßen Gemeinden zu Jerusalem, Anriochia, Alexandria und Nom nannten sich Patriarchen, welchen Namen bald auch der Bischof der neuen Hauptstadt Constanti- nopel, bekam. 254. So hatte das Chriftenthum, als cs Staats- religion wurde, schon sehr viel von seiner ursprüngli- chen Einfalt und Lauterkeit cingebüßt, und ward nun zusehends noch mehr entstellt. Das Griechen und Rö- mern fremde Gezänk über Lehren und Meinungen führte zu heftiger Erbitterung, zu Parthciungen, zu einer bis dahin unbekannten Beschränkung der Denkfreihcit, da die Kaiser ansingen, die bisherigen Provincialsynodcn in allgemeine (ökumenische) Concilien zu verwandeln, und darin selbst zu prasidiren. Auf dem ersten Conci- lium dieser Art, zu Nicaa 325 gehalten, glaubte stantin den Streit zwischen der orthodoxen und grm.i- schen Parthei dadurch abzubrechen, daß er die Mei- nung der letzter», vielleicht ohne sie zu verstehen, ver- dammen ließ. Aber desto größer wurde die Spaltung, die selbst für den Staat nachtheiligc Folgen hatte. Übrigens suchte Constantin auch dadurch der neuen Re- ligion Ansehen zu verschaffen, daß er dem christlichen Cultus durch prächtige Kirchen und herrliche Meßge- wänder der Geistlichen einen bis dahin unbekannten Pomp verschaffte.
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