1862 -
Leipzig
: Teubner
- Autor: Dietsch, Rudolf
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Daß Jie von den Medern überkommene Kunstbildung gepflegt
wurde, zeigen die Prachtbauten in dem eigentlichen Heimatlande,
der Landschaft Persis.
§ 37. Durch seine Kraft hatte das persische Volk alle orien-
talische Völker mit Ausnahme der Inder und Araber in ein Reich
geeint, dieses selbst aber trägt den Keim des Verderbens in sich:
l) in der schnellen Verweichlichung des berschenden Volks und
insbesondere der Könige, welche ein Spiel der Haremsintriguen
wurden, 2) in seiner Verfaßung, indem die zu selbständig gestell-
ten Satrapen bald eigene Zwecke verfolgten und häufig sich em-
pörten, 3) in dem Mangel jeder bindenden geistigen Einheit, in-
dem zwar die manigfaltigen Volkstümlichkeiten nicht geradezu
unterdrückt, aber doch in der Entwicklung gehemmt, durch kein
Interesse mit dem Reich verbunden waren. Dieeinigung in
dies eine Reich hatte demnach einerseits eine zer-
störende und das Bedürfnis einer Erneuerung fühl-
bar machende Wir-kung, gab aber andrerseits die
Möglichkeit einer sch-n eilen allgemeinen Anregung
und Umgestaltung von außen. Diese wird durch den
kriegerischen Zusammenstoß mit den Griechen vor-
bereitet und endlich durch Alexander den Großen
vollendet. Kyros hat demnach ebenso eine vorausgegaugene
Periode abgeschloßen, wie zu einer neuen den Grund gelegt.
Die griechische Geschichte.
Die griechische oder Hämoshalbinsel.
§ 38- Im 0. bilden die § 26 genannten Meeresteile die von
Asien trennenden Grenzen, im W. scheiden das ionische und
adriatische Meer von Sicilien und Italien. — Das Land un-
mittelbar südlich von der Donau hieß im spätem Altertum Mösia
und war von kriegerischen und rohen Völkerschaften (Triballern,
Geten und a.) bewohnt. Seine Südgränze bildet ein an die Ost-
alpen sich anschließendes, von Nw. nach 0. die ganze Halbinsel
durchziehendes Gebirge, dessen Teile bei den Alten Skodros
(Skardos), Orbelos und Hämos (jetzt Balkan) hießen. Da
von ihm zwei Ketten nach S. sich abzweigen, im 0. das Rho-
dope:Geb. (Despoto), im W. eine zweite (jetzt Bora-Dagh), so
•sind drei Landschaften abgegränzt:
1) Thrakien an dem Bosporos, der Propontis und dem Hel-
lespont, in der Mitte ein vom Hebros (Maritza) durchströmtes Kes-
selland, von verschiednen, ziemlich rohen, zum Teil nomadischen
Völkerschaften bewohnt (Odrysae, Bryges, Paeones u. a.). W ichtig
war die zwischen Ilellespont und dem ¡xixag Kolnog sich nach Sw.
erstreckende Halbinsel, vorzugsweise die Chersonesos genannt.
2) Makedonien, fruchtbares, im 0. an edlen Metallen
reiches Land mit den Flüßen N es tos, Strymon, Axios. Im