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1. Theil 3 - S. 25

1861 - Leipzig : Teubner
25 Indes brüteten Katharina und die Guisen den Plan zur Aus- rottung. Durch die Vermälung der Schwester des Königs Mar- garetha mit Heinrich v. Navarra wurden die Häupter der Hugenotten nach Paris gelockt und hier in der Bartholomäus- nacht (24—25. Aug.) 1572 das Blutbad (Bluthochzeit) aus- geübt, das fast in ganz Frankreich das Zeichen zu gleichem Morden und Wüten gab. Coligni ward ermordet. Nur durch Uebertritt zur katholischen Kirche retteten Heinrich v. Navarra und der junge Conde das Leben. Aber die Hugenotten waren nicht vertilgt. Sie erhoben die Waffen (4. Krieg) und erzwangen sich 1573 den Privatgottesdienst in drei Städten. In wirrer Geisteszerrüttung von Gewissensbissen gefoltert, starb Karl Ix. Sein Bruder kehrte aus Polen (§ 33) heim und bestieg den Thron als Heinrich Iii 1574 — 89. Im 5- Religions- kriege (1575—76) trat Heinrich von Navarra wieder an die Spitze der Hugenotten und erzwang die freie Religionsübung. Die Gui- sen errichteten dagegen die heilige Ligue, zu deren Haupt sich der König, um eine Stütze zu finden, selbst erklärte. Im 6. und 7. Religionskriege (1577 u. 1579—80) behaupteten die Hu- genotten ihre Rechte. Schlimmer wurden die Verhältnisse, als 1584 der letzte Erbe der Valois Franz von Anjou starb und die Aussicht auf Erledigung des Throns immer näher rückte. Der König wüste sich nicht anders zu halten, als daß er zwischen den Parteien wechselte. Wegen der Uebermackt der Guisen ver- söhnte er sich mit Heinrich von Navarra, wandte sich aber mis- trauisck bald zu jenen zurück, worauf 1587 der abermals für die Protestanten siegreiche 8. Religionskrieg ausbrach. Als jedoch nun die Guisen die Ligue de seize zum Zweck der völligen Beseitigung des Königs mit Spaniens Unterstützung geschloßen hatten , sah sich Heinrich Iii zur Flucht nach Chartres gezwungen. Der Meuchelmord, den er bei einer Zusammenkunft in Blois an dem Herzog Heinrich von Guise und dem Cardinal Ludwig von Lothringen 1588 vollziehn ließ, brachte die katholische Partei dahin, daß sie ihm allen Gehorsam aufkündigte und Karl von Mayenne zum Statthalter des Königreichs bestellte. Nun sicherte er (Katharina von Medici f 1589) den Bourbonen die Nachfolge zu, fiel aber durch den Dolch des Dominikaners Jac- ques Clement. § 27. Haus Bourbon 1589 —1792. Gegen Heinrich Iv (von Navarra 1589—1610) stellte die von Spanien unterstützte Ge- genpartei Karl von Bourbon auf, allein der Sieg bei Ivry 1590 verschaffte jenem das Uebergewicht. Der Tod jenes seines Geg- ners würde dem Kampf schneller ein Ende gemacht haben, wenn nicht jetzt Philipp Ii mit Erbansprüchen für seine und Elisabeths von Valois Tochter Clara Isabella aufgetreten wäre. Um sich den Besitz der Krone zu sichern, trat Heinrich Iv 1593 zur katholis chen Kirche über, erreichte 1594 die Uebergabc von Paris, 1596 die Versöhnung mit Karl von Mayenne und dem Papst
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