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1847 -
Leipzig
: Engelmann
- Autor: Weber, Georg
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Das christliche Mittelalter.
und gänzlichen Unterwerfung Sibiriens. Durch Errichtung
der Schützenschaar der Strelzi (Streichen) legte er den Grund zu
einer stehenden Kriegsmacht. Aber noch über ein Jahrhundert lag
auf Rußland die Nacht der Barbarei; aller Handel war in den Hän-
den der Hanseaten, besonders der Lübecker. Mit Iwans Sohn
1598. Feodor erlosch der Ruriksche Mannstamm.
9. Das Reich der Osmanischen Türken.
§. 380. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts verließen die Os-
manen, streitbare Nomadenhorden, ihre bisherigen Wohnsitze in den
Ostgegenden des kaspischen Meers, um dem Schwert der Mongolen
zu entrinnen und erkämpften sich in Kleinasien die Trümmer des Seld-
schukidenreichs (§. 274). Mit den kriegerischen durch mohamme-
danische Derwische zum Kampf wider die Christen begeisterten und
1299. von der Aussicht auf Beute angetriebenen Schaaren drang Osman
durch die olympifchen Pässe nach Bithynien, erhob Prusa (Bursa)
zu seinem Herrschersitz und behauptete seine Eroberung gegen die schlaffen
Griechen und die von ihnen zu Hülfe gerufenen abendländischen Söld-
ner (Catalonier). Seine Nachfolger verbesserten das Kriegswesen, in-
dem sie aus den schönsten und kräftigsten Jünglingen, die sie bei den
besiegten christlichen Völkern aushoben und zum Islam bekehrten, durch
kriegerische Erziehung ein streitbares Fußvolk, die Janitscharen, bil-
deten. Bald gehorchten Nicomedien, Nicäa und das klassische
Gebiet von Jlium dem Sultan (Padischah) von Bursa, indeß
der byzantinische Hof durch Parteikämpfe, Hofranke und Gräuelthaten
die letzte Kraft des gealterten Staats schwächte und die Eroberung
Muradn desselben beschleunigte. Nachdem Murad I., der eigentliche Begründer
1389 der unüberwindlichen Janitscharenmacht, ganz Kleinasien unter
seine Herrschaft gebracht, setzte er nach Europa über und unterwarf in
einigen Feldzügen alles Land vom Hellespont bis zum Hämus. Adria-
nopel wurde eingenommen, mit glänzenden Moscheen geschmückt
und zu Murads Herrschersitz erkoren; vor dem siegreichen Schwerte
der türkischen für den Islam begeisterten Schaaren erlagen die christ-
lichen Herrschaften des alten Thrakiens und die entvölkerten von Grie-
chen und Römern gegründeten Städte. Nur die streitbaren Servier
und Bulgaren widerstanden eine Zeitlang mit Glück. Als aber die
blutige Schlacht von Kossova, wo Murad selbst von einem ser-
vischen Jüngling erschlagen wurde, ihre Kraft gebrochen hatte, beugten
1389.