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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 512

1847 - Leipzig : Engelmann
512 Allsgang des siebenzehnten Jahrhunderts. Breisgau bis zum Neckar furchtbar verheert hatten, zu verlassen und über den deutschen Strom zurückzukehren. Der Fall des Marschalls Türenne war für Frankreich ein empfindlicherer Verlust als die Niederlage selbst. Er galt für den eigentlichen Begründer der neuern auf umfassenden Plänen und künstlichen Märschen und Stellungen beruhenden Kriegs- kunst. Condv, von Gichtleiden geplagt, nahm gleichfalls seinen Abschied und starb zehn Jahre später auf seinem Landgute, vom Hofe vergessen. Aber auch die Hol- länder verloren ihren siebenzigjährigen Seehelden De Ruyter in einer Seeschlacht bei ©teilten, als er das unter sranz. Schutze von Spanien abgefallene Messina mit geringen Streitkräften erobern sollte. Nun bewog Ludwig Xiv. die Schweden, seine Verbündeten, von Pommern aus in das brandenburgische Gebiet einzufallen, um den großen Kurfürsten zum Abzug von der Rheinarmee zu nöthigen. Aber ehe die Feinde die geringste Ahnung hatten, erschien der thatkräftige Fürst in der von den Schweden hart heimgesuchten Mark, besiegte Zunl die überraschten schwedischen Truppen in der glorreichen Schlacht von ,675‘ Fehrbellin und eroberte Stettin und den größten Theil von Pommern, während die holländ. und dänische Flotte Rügen, Gothland u. a. Orte wegnahm. Diese Schlacht legte den Grund zu Preußens Größe. — Von nun an zog sich der Krieg hauptsächlich nach den Niederlan- den, wo Wilhelm Iii., dem indessen die Statthalterschaft als erbliche Würde seines Mannstamms verliehen worden, trotz der sranz. Uebermacht und des überlegenen Talents eines Luxemburg, Crequi, Schomburg, Catinat u. a. mit Ehren das Feld be- hauptete. Das barbarische System der Länderverwüstung, wodurch Louvois die Feinde von einem Einfall in Frankreich abhalten wollte, wurde schon jetzt an der Mosel und Saare angewendet. Als aber England Miene machte, sich an das seit Wilhelms Iii. Vermählung mit der Tochter des Herzogs von Pork, Karls Ii. Bruder, engver- bundene Holland anzuschließen und die Zahl der Feinde Frankreichs zu vermehren, beschloß Ludwig, dem Kriege ein Ende zu machen. Klug wußte aber die sranz. Staatskunst die Gegner zu trennen, damit ihr König als Gebieter auftreten könne. Nachdem Holland, durch Zuge- ständnisse gewonnen, die Waffen niedergelegt und seine Verbündeten preisgegeben hatte, waren die übrigen Mächte genöthigt, die von Frank- reich vorgeschriebenen Bedingungen anzunehmen. So kam der Nym- 1679. weger Friede zu Stande, der ebenso vortheilhaft für Frankreich und Holland als schmachvoll für den Kaiser, das Reich und die andern kriegführenden Theile war. Frankreich gab an Holland alle Eroberungen zurück, erhielt aber von Spanien die burgundische Freigrafschaft und allein der Linie von Valenciennes und Maubeuge liegenden
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